
Zusammen mit Streamer Elias Nerlich gründete Toni Kroos 2023 die "Icon League".Bild: dpa / Fabian Strauch
Fußball
Toni Kroos hat seine Karriere offiziell beendet – doch ganz lässt ihn der Fußball nicht los. In der von ihm mitgegründeten Kleinfeldliga "Icon League" schnürt er nun doch wieder die Schuhe. Und bringt einen alten Bekannten aus Madrid mit.
26.05.2025, 13:4126.05.2025, 13:41
Sein Name gehört zu den ganz großen des deutschen Fußballs: Toni Kroos. Sechsmal Champions-League-Sieger, Weltmeister in Brasilien, Taktgeber bei Real Madrid und davor auch beim FC Bayern.
Er zählt zu den erfolgreichsten Fußballern in Deutschland, kratzte mit der Nationalmannschaft vergangenen Sommer am EM-Titel, aber scheiterte im Viertelfinale an Spanien. Es sollte das letzte Spiel in der Karriere von Kroos gewesen sein. Nach dem Sommermärchen 2.0, das auch ohne Titel unvergessen bleibt, hing er im Alter von 34 Jahren seine Schuhe an den Nagel.
Für einen wie ihn, der den Fußball stets auch als Handwerk verstanden hat, schien das der logische, der planbare Ausstieg. Doch wer glaubte, Kroos würde sich ganz und gar zur Ruhe setzen, der hat seine Wandlungsfähigkeit unterschätzt.
Icon League: kleines Feld, große Bühne
Im Dezember 2023 hat Kroos gemeinsam mit Streamer Elias Nerlich die "Icon League" gegründet – eine Kleinfeldliga mit Showcharakter, Influencer-Teams und ehemaligen Profis. Was als mediales Experiment begann, wurde in kürzester Zeit zu einem popkulturellen Phänomen.
Toni Kroos selbst fungiert als Ligapräsident und schaut sich das Spektakel vom Spielfeldrand an. In der zweiten Spielzeit stand er am ersten Spieltag sogar selbst auf dem Platz. Für sein Comeback suchte er sich ausgerechnet "Two Stripes United" aus, das Team seines Bruders Felix Kroos.
Am Sonntagabend kündigte der 35-Jährige an, dass er auch in der nächsten Saison noch einmal auflaufen wird – zumindest für einen Spieltag.
Toni Kroos spielt wieder – für einen Spieltag mit Marcelo
Die Überraschung war perfekt, als Kroos beim Finaltag der Icon League in Berlin seinen alten Teamkollegen Marcelo auf die Bühne holte. Der Brasilianer, mit dem Kroos acht Jahre lang bei Real Madrid zusammengespielt und viermal gemeinsam die Champions League gewonnen hat, war eigens auf Einladung seines Kumpels in die Hauptstadt gereist.
Marcelo zeigte sich angetan vom Konzept und Niveau der Liga und wurde prompt von Toni Kroos als "Wild Carder" verpflichtet. "Er bereitet sich vor, um zurückzukommen und mitzuspielen", sagte Kroos, der für seinen brasilianischen Freund das Wort ergriff und übersetzte.
Kroos, sichtbar euphorisiert, erklärte daraufhin, dass er sich dieses Spiel mit Marcelo nicht entgehen lassen werde. Er setzte noch "einen drauf" und sagte: "Nächste Saison spielen Marcelo und ich zusammen für einen Spieltag."
Die Überraschung von Kroos war bei Weitem nicht die einzige an dem Finaltag der "Icon League". Sido eröffnete den Abend mit "Bilder im Kopf", die Halle war ausverkauft, das Publikum laut und prominent: Antonio Rüdiger, David Alaba, Fabian Reese, Klaas Heufer-Umlauf, Luciano und Ski Aggu waren zu Gast.
Nick Woltemade und Enzo Millot stehen vor dem nächsten Karriereschritt. VfB-Boss Alexander Wehrle wird beim Thema Vertragsdetails, Wechselwünsche und Hoffnungen deutlich.
Noch vor einem Jahr hätte wohl kaum jemand beim VfB Stuttgart geahnt, welchen Aufstieg Nick Woltemade nehmen würde. Der 23-Jährige, ablösefrei von Werder Bremen gekommen, ist inzwischen nicht nur gesetzter Stammspieler, sondern auch angehender Nationalspieler und Aushängeschild der Offensive.