Am Samstag eröffnete Gastgeber Elfenbeinküste den diesjährigen Afrika-Cup gegen Guinea-Bissau standesgemäß mit einem 2:0-Erfolg. Die Ivorer gehören bis dato zu den wenigen Favoriten der Kontinentalmeisterschaft, die ihrem Status gerecht werden konnten.
So gab es gleich am zweiten Tag drei Überraschungen: Nigeria kam gegen Äquatorialguinea nicht über ein 1:1-Remis hinaus, Ägypten rettete erst in der Nachspielzeit einen Zähler gegen Mosambik und Ghana verlor sogar gegen Kap Verde. Für eine kleine Überraschung sorgten am Montag schließlich auch Serhou Guirassys Guineer.
Der Underdog erkämpfte sich gegen Kamerun, immerhin fünffacher Sieger des Afrika-Cups, in Unterzahl ein 1:1-Unentschieden. Die Bundesliga war dabei nicht in der Form vertreten, wie sich die Verantwortlichen von Guinea dies gewünscht hätten.
Mit Ilaix Moriba, der aktuell von RB Leipzig nach Getafe verliehen ist, sowie Mory Konaté, der einst in der zweiten Mannschaft vom BVB gespielt hat, fanden sich zwar zwei Deutschland-Kenner in der Startelf wieder. Der größte Name aber fehlte. Serhou Guirassy stand am Montagabend nicht einmal im Kader.
Der Torjäger des VfB Stuttgart, mit 17 Bundesliga-Treffern der zweitbeste Knipser dieser Saison, hatte sich im Testspiel gegen Nigeria kürzlich eine Oberschenkelzerrung zugezogen. Ob er rechtzeitig zum Auftakt fit werden würde, war bis zuletzt unklar.
Im Stadion war der Stürmer gegen Kamerun trotzdem, tauchte so nach dem Spiel in der Mixed Zone auf. Der Video Creator Pape Seck sprach ihn dabei auf ein mögliches Comeback an. "Es läuft gut, ich bin jetzt auf dem Weg zurück", erklärte Guirassy dabei mit einem Lächeln im Gesicht. Ob er im nächsten Spiel also wieder dabei ist? "Inshallah", sagte der Angreifer, also "so Allah will".
In Guinea dürfen die Fans also hoffen, dass der 27-Jährige am Freitag wieder einsatzbereit ist, vielleicht auch erst einmal als Joker. Die Westafrikaner treffen dann auf Gambia. Dabei muss ein Sieg her, um eine realistische Chance auf den Einzug in die K.o.-Phase zu haben.
Das wiederum würde bedeuten, dass der Stürmer dem VfB Stuttgart noch etwas länger fehlen würde. Erreicht Guinea das Achtelfinale, verpasst Guirassy die Partien gegen Bochum und Leipzig. Zieht er mit seinem Heimatland gar ins Endspiel ein, muss der VfB auch noch gegen Freiburg und Mainz auf den Knipser verzichten.
Nach Informationen der "Bild" helfen die Stuttgarter indes sogar, damit der Torjäger schnell wieder fit wird. Demnach sei Athletiktrainer Martin Franz kürzlich in die Elfenbeinküste gereist, um Guirassy bei der Aufbauarbeit zu unterstützen. Franz hat den Angreifer bereits in der Vergangenheit bei der Reha begleitet, war im Vorjahr so etwa schon einmal zum Nationalteam Guineas gereist.