In der laufenden Bundesliga-Saison haben sich einige Profis in den Vordergrund gespielt, von denen dies durchaus zu erwarten war. Harry Kane, Leroy Sané oder Florian Wirtz etwa fallen in diese Kategorie. Es gibt aber auch jene Stars, die vor der Spielzeit die wenigsten auf dem Zettel hatten. Ganz oben steht hier Serhou Guirassy.
Stolze 17 Tore hat der Mittelstürmer in seinen bisherigen 14 Bundesliga-Einsätzen erzielt, einen weiteren Treffer hat er aufgelegt. Er ist das Gesicht des VfB Stuttgart, hat sich über den Sommer von einem Abstiegskandidaten zum Anwärter auf die Champions League entwickelt.
Während die anderen, oben genannten Stars am 17. Spieltag auf die Bundesliga-Bühne zurückgekehrt sind, müssen Fans noch eine Weile auf ein Comeback von Guirassy warten. Der Angreifer weilt mit der Nationalmannschaft Guineas beim Afrika-Cup.
Am Montag steht das erste Spiel gegen Kamerun an, am Freitag geht es gegen Gambia weiter. Vier Tage später trifft Guinea auf den Senegal.
Mindestens am 18. Spieltag wird Guirassy dem VfB Stuttgart also noch fehlen. Übersteht Guinea die Gruppenphase und zieht am Ende gar ins Finale ein, könnte der Torjäger sogar bis Mitte Februar fehlen.
Für die Schwaben ist dies eine knifflige Situation. Einerseits werden sie ihrem Knipser nur das Beste wünschen, andererseits wollen sie gewiss nicht allzu lange ohne ihn antreten. Als Guirassy Mitte der Hinrunde für wenige Wochen verletzt ausgefallen ist, wusste Deniz Undav zwar seine Chance zu nutzen, der VfB kassierte aber dennoch zwei Pleiten.
Wie lange der 27-Jährige den Stuttgartern letztlich nicht zur Verfügung stehen wird, kann der Bundesligist nicht beeinflussen. Er kann aber zumindest Einfluss darauf nehmen, dass Guirassy eine körperlich gute Verfassung hat. Und genau das macht der VfB nach Informationen der "Bild".
Demnach hat der Klub mit Martin Franz einen Athletiktrainer in die Elfenbeinküste, wo der Afrika-Cup stattfindet, entsandt. Der 41-Jährige habe einen guten Draht zu Guirassy, arbeitete bereits nach dessen Oberschenkelverletzung im Herbst eng mit dem Stürmer zusammen.
Und auch bei der Nationalmannschaft Guineas ist Franz kein Unbekannter. Als Guirassy im vergangenen März angeschlagen zu einem Länderspiel aufgebrochen war, reiste der Athletiktrainer schon einmal mit.
Der 41-Jährige werde in den kommenden Tagen mit im Teamquartier Guineas nächtigen und bei den Partien Stuttgarts Torjäger dann von der Tribüne aus beobachten.
Hintergrund der VfB-Entscheidung dürfte indes sein, dass Guirassy beim Testspiel gegen Nigeria kürzlich mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste. Dem Bericht zufolge habe sich der Stürmer am Wochenende noch im Rehatraining befunden.
Wenn das Turnier für Guinea am Montag beginnt, will der 27-Jährige unbedingt dabei sein. Unter der Aufsicht von Franz soll er also fit werden – und dann auch bleiben.