Klarer Sieg gegen die Schweiz, klarer Sieg gegen Nordmazedonien: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hatte schon vor der dritten Partie bei der Europameisterschaft im eigenen Land die Hauptrunde erreicht. Im letzten Gruppenspiel hieß der Gegner Frankreich.
Gegen den Titelmitfavoriten erwischte das DHB-Team einen sensationellen Start und lag schnell mit 4:1 in Front, doch die Franzosen ließen sich nicht beeindrucken und glichen zum 6:6 wieder aus. In der Folge war es eine enge Partie. Zwei, drei einfache Fehler führten zum Halbzeitstand von 17:15 für die Gäste.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Krimi. Lange, lange Zeit stand es unentschieden. In der entscheidenden Phase blieben die Franzosen cooler, während das DHB-Team zu viele Fehler machte. Beim 30:27 war die Begegnung vorentschieden, am Ende stand es 33:30 für Frankreich.
Deutschlands Torhüter Andreas Wolff ist nicht nur Leistungsträger, sondern auch Publikumsliebling. Und auch wenn der Witz nicht ganz neu ist, umschreibt dieser Tweet die Leistung des Keepers ganz passend.
"Das ist hier heute ein Lärm und eine Stimmung, da wirkt das Nordmazedonien-Spiel wie Kreisliga." So beschrieb watson-Sportredakteur Lukas Grybowski, der bei beiden Spielen in der Halle war, in einer Nachricht in die Redaktion die Atmosphäre in der Mercedes-Benz Arena.
Nur zehn Stunden zwischen Flug und Spiel: Kai Häfner kehrte am Dienstag sehr kurzfristig zur Mannschaft zurück. Der Nationalspieler war nach dem Schweiz-Spiel Vater geworden und verpasste wegen der Geburt des Kindes die Partie gegen Nordmazedonien. Gegen Frankreich stand er sofort auf der Platte. Sein schönster Moment war der Dreher zur 26:25-Führung.
Zu einem Lacher kam's in der ARD, wo Dominik Klein sich einen lustigen Versprecher leistete. Er erwähnte plötzlich Andy Schmid, schaute dann kurz verwirrt und grinste. Denn: Schmid spielte seit über einer Stunde nicht mehr, weil er Schweizer ist. Wen Klein meinte, war Juri Knorr. Die Schweizer, die zuletzt noch gegen Frankreich ein Remis bejubelten, unterlagen bei ihrem Abschied aus dem Turnier überraschend mit 27:29 gegen Nordmazedonien.
27:27, Tempogegenstoß für Frankreich. Valentin Porte läuft auf Andreas Wolff zu, er läuft, er läuft. Wolff bleibt stehen. Und hält den Ball nicht nur, sondern macht ihn fest. Diese Szene zeigt, wie sehr der Keeper an sich glaubt. Und wie wichtig es ist, dass er in der Hauptrunde in dieser Form bleibt.
Sowohl Deutschland als auch Frankreich stehen in der Hauptrunde. Dort werden pro Team vier Spiele bestritten, das erste findet am Donnerstag statt. Deutschland trifft zuerst auf Island, das Heimatland des Bundestrainers Alfred Gíslason, die Franzosen spielen gegen Kroatien.