Auf dem Platz schreibt der VfB Stuttgart seit Monaten fast ausschließlich positive Nachrichten. Die Schwaben spielen unter Trainer Sebastian Hoeneß mit den ansehnlichsten Fußball der Bundesliga, münzen diese spielerische Qualität in Tore sowie in Punkte um.
So ist der VfB sechs Spieltage vor dem Saisonende punktgleich mit dem FC Bayern, hat als Tabellendritter sieben Zähler Vorsprung auf den fünften Platz. Die Rückkehr in die Champions League, in der die Stuttgarter letztmals vor 14 Jahren gespielt haben, ist zum Greifen nahe.
Abseits des Platzes wird der Traditionsklub diesen bemerkenswert positiven Schlagzeilen hingegen nicht gerecht. Seit Wochen tobt im Verein ein Machtkampf zwischen AG und e.V., bei dem Präsident Claus Vogt, der Einfluss von Investoren im Aufsichtsrat sowie das Mitspracherecht der Mitglieder im Sinne der 50+1-Regel im Fokus stehen.
Am Mittwoch resultierte dies in einem großen Knall. Aufsichtsrat und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Allzu lange könnte der dadurch frei gewordene Posten aber nicht vakant bleiben.
Denn nach Informationen des "Kicker" gibt es im Aufsichtsrat des VfB Stuttgart ernsthafte Überlegungen, Armin Veh zurückzuholen. Der 63-Jährige war in der Vergangenheit bereits Trainer des Traditionsklubs, führte diesen in der Saison 2006/07 zu seiner fünften und bis dato letzten Deutschen Meisterschaft.
2008 trennten sich die Wege ein erstes Mal, ehe Veh 2014 als Coach nach Stuttgart zurückkehrte. Phasenweise war er zusätzlich Sportdirektor, nach nicht einmal fünf Monaten endete die Zusammenarbeit aber.
Nun könnten sich die Wege also ein drittes Mal kreuzen, die Schwaben haben den Meistertrainer dem Bericht zufolge als Kandidaten für den Aufsichtsrat im Blick. Der 63-Jährige solle "weitere sportliche Expertise" in die Führungsetage bringen.
Daran mangle es dem Aufsichtsrat, da mit Rainer Adrion lediglich eines der Mitglieder im Profifußball gearbeitet hat. Adrion trainierte einst mehrere Profiklubs, dazu auch die deutsche U21-Nationalmannschaft.
Laut "Kicker" hat Veh beim Gremium bereits vorgesprochen, einen konkreten Austausch gebe es also schon. Offiziell bestätigen wollte dies der VfB Stuttgart allerdings nicht. Gänzlich spruchreif sei die Entscheidung folglich noch nicht.
Rein sportlich betrachtet geht es für den VfB Stuttgart am Samstag mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter, anschließend folgen zwei Auswärtsspiele am Stück: in Bremen und dann beim angehenden Meister Leverkusen.
In diesen drei Partien könnte sich bereits final klären, ob die Schwaben in die Königsklasse zurückkehren. Es wären mal wieder positive Schlagzeilen, mal wieder entstünden sie auf dem Platz.