Nach der Heim-EM ist vor der Nations League: Am 7. September startet das DFB-Team mit einem Heimspiel gegen Ungarn in den Uefa-Wettbewerb, drei Tage später geht es in Amsterdam gegen die Niederlande. Am Donnerstag hat Julian Nagelsmann seinen Kader für die beiden Spiele verkündet.
Bei der Nominierung des 23 Profis umfassenden Aufgebots hat der Bundestrainer auf die ganz großen Überraschungen verzichtet. Im Vergleich zum EM-Kader finden sich lediglich drei neue Namen: Aleksandar Pavlović, der die EM krankheitsbedingt verpasst hatte, kehrt ebenso wie Alexander Nübel zurück. Angelo Stiller ist zudem zum ersten Mal dabei.
All dies hatte sich aber schon in den vergangenen Tagen abgezeichnet. Selbiges gilt für die Abwesenheit von Leon Goretzka und Serge Gnabry, die es aus unterschiedlichen Gründen nicht ins EM-Aufgebot geschafft hatten.
"Generell waren wir sehr zufrieden, wie jeder einzelne Spieler bei der EM seine Rolle ausgefüllt hat. Deshalb möchten wir jetzt in den ersten Spielen nach dem Turnier dem EM-Kader die Chance geben, sich wieder zu präsentieren", erklärt Nagelsmann in einer Pressemitteilung des DFB seine Nominierungen.
Der einzige Neuling erhält indes ein Lob. Stiller habe "in Stuttgart schon in der vergangenen Saison und auch jetzt wieder sehr gute Leistungen gezeigt hat". Und das im zentralen Mittelfeld, wo das DFB-Team mit Toni Kroos und İlkay Gündoğan zwei Leistungsträger verloren hat. "Das sind für den Moment insgesamt genügend Veränderungen in der Nationalmannschaft", befindet der Bundestrainer.
Mit Blick auf den EM-Kader fehlen indes nicht nur die vier zurückgetretenen Routiniers (Kroos, Gündoğan, Manuel Neuer, Thomas Müller), sondern auch Antonio Rüdiger und Leroy Sané. Auch das überrascht kaum, hatte sich in den vergangenen Tagen doch eine Pause für beide abgezeichnet.
Etwas irritierend ist dann aber doch, wie der DFB mit den beiden Personalien umgeht. So wird der Verteidiger von Real Madrid in der Pressemitteilung explizit erwähnt. Er wurde "nach einem intensiven Sommer in Absprache mit dem Bundestrainer im September nicht nominiert", werde stattdessen "die Zeit zur Regeneration nutzen".
Sané hingegen wird in dem Statement überhaupt nicht erwähnt. Gab es etwa gar kein Gespräch mit dem Bayern-Profi? Oder wurde dessen aktuelle Situation als hinreichende Erklärung erachtet? Im Juli wurde der Offensivmann an der Leiste operiert, ist daher in dieser Saison noch ohne Einsatz für den FCB.
Das könnte sich am Wochenende, wenn die Bayern den SC Freiburg zu Gast haben, aber ändern. Denn laut Sky ist Sané "wieder voll im Mannschaftstraining und theoretisch sogar spielfit". Irritierend ist das Schweigen vom DFB daher allemal.
Für die Länderspielpause im Oktober dürfte Sané aber dennoch wieder ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft sein.