Die deutschen Fußballerinnen sind mit einem glücklichen Sieg gegen Österreich in die Qualifikation zur EM 2025 gestartet. Am Freitagabend münzte das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch einen 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg um. Den Siegtreffer erzielte die neue Kapitänin Gulia Gwinn vom FC Bayern per Elfmeter in der 63. Minute.
Bei dem mühsamen Sieg der DFB-Frauen überzeugte auch die eingewechselte Bibiane Schulze Solano von Athletic Bilbao. Die 25-Jährige mit der doppelten Staatsbürgerschaft war Anfang 2023 sogar für die Auswahl der späteren Weltmeisterinnen aus Spanien nominiert, kam aber nicht zum Einsatz. Mit ihrem Debüt hat sich die Defensivspezialistin nun für Deutschland festgespielt.
"Sie hat uns heute sehr, sehr viel Ruhe gegeben", sagte die Wolfsburger Innenverteidigerin Kathrin Hendrich über ihre Nebenfrau in der Abwehr. "Sie hat einfach so den spanischen Fußball in sich, das hat man schnell gesehen."
Bibiane Schulze Solano stand aber auch noch aus einem anderen Grund im Mittelpunkt: Sie trug das Trikot mit der Nummer Vier, das vor einigen Tagen noch bei den Spielen der Männer-Nationalmannschaft für Aufsehen gesorgt hatte.
Weil die Zahl Vier in ihrem Design an eine NS-Rune erinnert hatte, waren beim Onlineshop des DFB einige Trikot-Bestellungen mit der Nummer 44 und Spielernamen wie "Führer" eingegangen. Die Aufregung war riesig, der Verband sperrte die Nummer für die Trikot-Personalisierung und kündigte ein umfassendes Re-Design an.
Die neuen DFB-Nummern waren im Spiel gegen Österreich jetzt erstmals zu sehen.
Ausgerechnet Debütantin Bibiane Schulze Solano war es, die am Freitagabend mit der kontroversen Nummer auflief. Die Augen der Fans dürften deshalb in doppelter Hinsicht auf sie gerichtet gewesen sein.
Dabei fiel auf: In dem neuen Design erinnert die Nummer nicht mehr an das Nazi-Symbol Siegrune. Sie ist weniger gezackt und in dickerer Schrift gehalten.
Thematisch ging es nach dem Spiel jedoch vor allem um das Sportliche. Das Team reagierte auf die eigene Leistung mit deutlicher Selbstkritik und großer Erleichterung. "Dass wir nicht das Gelbe vom Ei spielen, das wissen die Mädels auch. Wir müssen es besser spielen, das war nicht abgeklärt", sagte Trainer Hrubesch nach dem Spiel im österreichischen Linz.
"Wir haben die erste Halbzeit verschlafen", räumte auch Innenverteidigerin Hendrich ein. Das müsse man "noch genauer analysieren. Wir freuen uns heute trotzdem über den Sieg und dass wir das Spiel noch gedreht haben."
Am Dienstag (18.10 Uhr/ZDF) geht es für die DFB-Frauen in Aachen gegen Island weiter. Dritter Gruppengegner auf dem Weg zur EM 2025 in der Schweiz ist Polen. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich direkt.
(mit Material von dpa)