Zwei Tore, 14 Spieler und wer nach 60 Minuten Spielzeit die meisten Tore geworfen hat, gewinnt das Spiel. Handball ist eigentlich ziemlich einfach. Wer die diesjährige WM in Deutschland und Dänemark verfolgt, beobachtet am TV-Bildschirm aber immer wieder ganz eigene Vorgänge, die so nur im Handball vor sich gehen. So sind klebrige Bälle oder mit Schleim bedeckter Hallenboden völlig normal. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.
Ein User fragte:
Die Antwort liegt auf ... äh ... klebt an der Hand: Harz, auch Patte genannt, wird im Handball verwendet, um dem Ball Grip zu verleihen. Die Handballspieler schmieren sich den Kleber an die Hände, damit der Ball in wilden Situationen besser haften bleibt.
So nimmt das ganze Spiel Fahrt auf und wird um einiges spektakulärer. Denn gewagte Manöver, freche Dreher und Dribblings gelingen mit Harz an den Händen deutlich attraktiver und sind einfacher durchzuführen.
Eigentlich also eine tiptop Sache diese Patte – sagen alle, außer die Hausmeister der Handballhallen. Denn Harz ist nicht wasserlöslich und deswegen verflixt schwer vom Boden zu entfernen. Auch so einige Bälle hat das schmierige Zeug schon auf dem Gewissen.
Das ist auch der Grund, warum immer mal wieder diskutiert wird, ob Harz endgültig verboten werden soll. Bis jetzt ist es so weit aber noch nicht gekommen. Die IHF (International Handball Federation) schlug bereits für diese WM den selbstklebenden Ball vor. Damit konnte sich der IHF-Präsident Hassan Moustafa aber nicht durchsetzten, auch diese WM wird fröhlich weitergeschmiert.
Nicht jedes Harz, was beim Handball genutzt wird, ist übrigens Baumharz. Häufig wird auch Kunstharz geschmiert. Das macht beim Putzen allerdings keinen Unterschied, denn um den perfekten Grip zu erzeugen, muss die Patte so richtig kleben und wasserresistent sein – quasi Muttis wahr gewordener Tischdecken-Albtraum in der Dose.