Aktuelle Themen
Das DHB-Team steht in der Hauptrunde vor den Spielen gegen Ungarn am Montag (20.30 Uhr) und Kroatien am Mittwoch (20.30 Uhr) unter Druck. Zwar gibt es insgesamt zehn verschiedene Möglichkeiten, die eintreten können, damit das Team von Trainer Alfreð Gíslason noch das Halbfinale erreicht, dennoch ist die einfachste kurz und knapp erklärt.
Zwei Siege in den beiden ausstehenden Partien und eine Niederlage Österreichs gegen Frankreich oder Island und die Spieler um DHB-Star Juri Knorr stünden im Halbfinale.
So einfach dieses Rechenspiel auch ist, der ehemalige Handball-Profi und Europameister von 2004, Jan Immel, hatte im Gespräch mit "Ippen Media" nach dem Unentschieden gegen Österreich auch vor Ungarn gewarnt.
"Gegen Ungarn wirst du auf eine sehr stabile Abwehr treffen, groß, massiv. Ähnlich wie bei den Franzosen. Vielleicht nicht ganz so schnell auf den Beinen. Dadurch musst du aber sicherlich in die Breite spielen und die schweren Jungs da hinten zwingen, den zweiten Schritt zu machen", analysiert Immel den Gegner.
Nur wenige Stunden vor dem Spiel gegen Ungarn ging DHB-Ikone und Torwart-Legende Carsten Lichtlein aber in eine ganz andere Richtung. Der mittlerweile 43-Jährige ist fest von der Nationalmannschaft überzeugt. Gegenüber RTL/ntv und "sport.de" sagte er klar: "Wir gewinnen gegen Ungarn. Das ist Fakt. Wir gewinnen auch gegen Kroatien und werden noch die Chance auf das Halbfinale haben."
Die einfache These, die Lichtlein in den Raum wirft, lautet: Die Chancen waren da, jetzt müssen sie gegen Ungarn nur verwandelt werden. "Wir müssen einfach nur den Ball ins Tor werfen", sagt Lichtlein, der 2007 Weltmeister wurde und Onkel von Nils Lichtlein, Rückraumspieler im aktuellen EM-Kader, ist.
Was so einfach klingt, ist Johannes Golla und seinen Teamkollegen am Samstag nicht gelungen. Da verzweifelten sie immer wieder an Österreichs Torhüter Constantin Möstl, der insgesamt 17 Paraden zeigte. Nur wegen des ebenfalls stark aufgelegten Andreas Wolff im deutschen Tor konnte das DHB-Team mit dem Unentschieden noch die Halbfinal-Chance wahren.
"Von Beginn an war es ein Turnier der Torhüter", sagt Lichtlein, "Bei uns war es wichtig, dass Andi von Anfang an da war."
Aber auch Immel sieht die Möglichkeit, dass sich das DHB-Team gegen Ungarn durchsetzt. Eine Marschroute gibt er dazu auch an: "Wenn du es schaffst, die großen Jungs in eine Seitwärtsbewegung mit dem zweiten Schritt zu zwingen und dann schnell bist, dann ist das deine Chance, Lücken zu kriegen beziehungsweise Platz für den Nebenmann zu schaffen."
Die besondere Gefahr sieht Immel in den ungarischen Kreisläufern, die sehr stabil seien, weshalb es zu ähnlichen Problemen wie gegen Österreich kommen könnte." Genau das will Gíslason mit seinem Team vermeiden, damit auch vor dem letzten Spiel gegen Kroatien am Mittwoch noch die Hoffnung auf den Halbfinal-Einzug besteht.
