Mit dem 26:24-Sieg über Island ist Deutschland am Donnerstagabend erfolgreich in die Hauptrunde der Handball-EM gestartet. Durch den Erfolg ist die DHB-Auswahl auf den vierten Platz geklettert, zum Einzug ins Halbfinale muss sie einen der ersten beiden Ränge erreichen.
Am Samstagabend könnten die deutschen Profis nun auf einen solchen Platz stürmen, dann geht es nämlich gegen Österreich. Das Überraschungsteam dieser Europameisterschaft hat am Donnerstag Ungarn mit 30:29 geschlagen, ist mit drei Punkten Zweiter.
In der Vorrunde hatten die Österreicher bereits sensationell Spanien ausgeschaltet, mit dem Sieg über Ungarn knüpften sie an diese Leistung an. "Jeder kämpft, das bringt uns zum Erfolg. Wir waren wieder da, wir haben ein paar Würfe zugelassen, es war nicht so einfach", erklärte Trainer Aleš Pajovič gegenüber dem ORF den Erfolg.
Die Würfe konnte seine Mannschaft durchaus guten Gewissens zulassen, denn Schlussmann Constantin Möstl hatte mal wieder einen guten Tag. Elf der 35 ungarischen Versuche wehrte er ab, nach Ertönen der Schlusssirene wurde er als Spieler des Spiels ausgezeichnet.
"Wir haben dort weitergemacht, wo wir aufgehört haben. Ab der ersten Minute haben wir gewusst, wir spielen nicht gegen einen Übergegner, sondern Ungarn, und wir wussten, wir können gewinnen", erläuterte der 23-Jährige Österreichs Triumph selbstbewusst.
Dieses Selbstvertrauen war ihm indes auch mit Blick auf das kommende Spiel gegen die DHB-Auswahl anzumerken: "Sag niemals nie. Wir gehen in jedes Spiel und wollen zwei Punkte holen – scheißegal, ob der Gegner Deutschland, Frankreich, Kroatien oder Island heißt."
Mit einem Sieg gegen die deutsche Nationalmannschaft würde Österreich einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Es wäre der erstmalige Einzug in ein solches, denn bei den bisherigen fünf EM-Teilnahmen war der achte Platz 2020 das beste Resultat.
Die deutschen Profis dürften und sollten gewarnt sein. Kommentator Frank Buschmann jedenfalls weiß um die Gefahr, die vom Nachbarland ausgeht. "Das wird das schwierigste Spiel. Das Momentum spricht total für die", legte er sich im Podcast "Lauschangriff", den er zusammen mit Florian "Schmiso" Schmidt-Sommerfeld moderiert, fest.
Gleichwohl machte Buschmann aber auch deutlich, dass Deutschland am Samstagabend in Köln als Sieger vom Parkett gehen muss: "Wenn du ins Halbfinale willst und nicht in der Lage bist, sorry, Österreich zu schlagen, dann stimmt etwas nicht."