Sport
Exklusiv

Handball-EM: Deutschland im Halbfinale? DHB-Legende Schwarzer ist optimistisch

16.01.2024, Berlin: Handball: EM, Frankreich - Deutschland, Vorrunde, Gruppe A, 3. Spieltag, Mercedes-Benz Arena. Bundestrainer Alfred Gislason (vorn) und seine Spieler jubeln nach einer gelungenen Ak ...
Bundestrainer Alfred Gíslason und die deutsche Bank bejubeln einen eigenen Treffer. Bei der EM könnte es zum Titel reichen. Bild: dpa / Andreas Gora
Exklusiv

Handball-EM: DHB-Legende Christian Schwarzer glaubt an Halbfinal-Einzug des deutschen Teams

17.01.2024, 19:15
Mehr «Sport»

Alfred Gíslason machte unmissverständlich klar, was der deutschen Mannschaft nun droht. "Wir haben jetzt vier Endspiele, jede Niederlage bedeutet das Aus", sagte der Bundestrainer nach der 30:33-Niederlage im abschließenden Vorrundenspiel gegen Frankreich am Dienstagabend in Berlin.

Dadurch zog die deutsche Mannschaft mit null Punkten in die Hauptrunde nach Köln ein. Gegen Island am Donnerstag, Österreich (Samstag), Ungarn (Montag) und Kroatien (Mittwoch) müssen Siege her, denn nur die besten beiden Teams qualifizieren sich für das Halbfinale. Immerhin das erklärte Ziel des Teams.

Oder, um es mit den Worten von Rechtsaußen Timo Kastening zu sagen: "Ab nach Köln – und dann wieder gewinnen."

An diesem Vorhaben hat auch Christian Schwarzer, der mit dem DHB-Team 2007 an gleicher Stelle den WM-Titel holte, keinen Zweifel. Wenngleich er im Interview mit watson vor einer Situation warnt.

Handball-EM: Schwarzer fühlt sich an DHB-Erfolgsteam erinnert

"Ich kenne zwei Mannschaften, die mit gleichen oder ähnlichen Voraussetzungen mal in eine Hauptrunde gegangen sind. Da war ich auch dran beteiligt und am Ende hat man alle Spiele gewonnen und schönes Glitzerndes um den Hals gehabt", erinnert sich der Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft im Gespräch an den EM-Sieg 2004 und den WM-Titel 2007. "Das Allerbeste ist: Sie haben es in der eigenen Hand und sind nicht von den anderen Teams abhängig."

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Obwohl die Mannschaft am Dienstagabend in diesem Turnier erstmals ihre Grenzen aufgezeigt bekommen hat, werde das der guten Stimmung rund um das Team keinen Abbruch tun. "Die ersten beiden Partien waren Pflichtsiege. Allen war bewusst, dass das Turnier mit dem Spiel gegen Frankreich erst richtig losgeht."

Heidelberg, Deutschland 22. Januar 2021: DHB Spotlight - Talk - Livestream - WM Special Christian Schwarzer Heidelberg Baden-W�rttemberg Deutschland *** Heidelberg, Germany 22 January 2021 DHB Spotlig ...
Christian Schwarzer ist Rekordtorschütze des DHB und in der Hall of Fame des europäischen Handballs. Bild: imago images / Marco Wolf

Besonders imposant war für Schwarzer die unglaubliche Kader-Breite der Franzosen, wodurch sie ohne Qualitätsverlust wechseln konnten und so bis in die Schlussphase bei 100 Prozent waren. Ganz im Gegenteil zum DHB-Team.

Gíslason ließ seine erste Sieben einen Großteil der Spielzeit auf der Platte und wechselte kaum. Seine "junge und talentierte" Mannschaft wolle er selbst noch auf das Level der Franzosen bringen. "Aber für den einen oder anderen ist Frankreich schon eine sehr große Hürde", sagte der Bundestrainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Justus Fischer, Rune Dahmke und Martin Hanne spielten gar nicht, Philipp Weber, Jannik Kohlbacher und Sebastian Heymann kamen nur für wenige Minuten.

Zum leichten Unverständnis von Schwarzer: "Vielleicht hätte er es mal ausprobieren sollen." Schließlich seien Weber, Kohlbacher und Heymann fähige Alternativen. Der Bundestrainer selbst räumte hinterher auch ein, in Sachen Belastungssteuerung einen Fehler gemacht zu haben.

Handball-EM: Kroatien als gefährlichster Gegner fürs DHB-Team

Die zahlreichen Minuten, die beispielsweise Juri Knorr, Julian Köster, Johannes Golla, Lukas Mertens, Andreas Wolff und Timo Kastening auf der Platte stehen mussten, könnten noch Auswirkungen auf die Hauptrunde haben.

"In den Hauptrunden-Spielen ist das Thema Kraft ein ganz wichtiges Thema. Denn auch die anderen Mannschaften tauschen durch und deswegen muss das auch bei uns ein wichtiger Faktor sein", fordert Schwarzer. "Eine erste Sieben wird nicht die kommenden sechs Spiele durchspielen."

Dennoch machen dem ehemaligen Kreisläufer die Leistungen in den ersten drei Turnierspielen Hoffnung. Denn: "Es sind zwar gute Teams, aber keine ist qualitativ so hochwertig wie die Franzosen." Zum Auftakt der Hauprunde geht es gegen die Isländer, die mit zahlreichen ehemaligen und aktuellen Bundesliga-Spielern antreten werden. Als stärksten Gegner schätzt Schwarzer Kroatien mit "ihrer Emotionalität und ihrer Aggressivität" ein.

Daher ist der Handballer des Jahres 2001 guter Dinge, "dass man durchaus alle Spiele in der Hauptrunde gewinnen kann", um eine Chance aufs Halbfinale zu haben.

DHB-Team: Schwarzer erkennt klaren Heimvorteil

Zu einem großen Vorteil soll dann auch der Standort Köln mit den Spielen vor 20.000 euphorischen Fans in Lanxess-Arena werden. "Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer am Mittwoch mit Blick auf die Partien im "Mekka des Handballs". Noch nie hat ein DHB-Team ein Turnierspiel in der Rheinmetropole verloren.

"Aus meiner Sicht schlägt Köln nichts", sagte auch der Bundestrainer, der mit dem THW Kiel in Köln zweimal die Champions League gewann.

Schwarzer erlebte während der WM 2007 selbst, welche Kraft das Kölner Publikum auf die DHB-Stars haben kann. "Durch die Emotionalität der Zuschauer:innen, die uns dort wahnsinnig anfeuern, bringt das natürlich nochmal einen zusätzlichen Schub und unterstützt sie gerade in schweren Phasen."

DFB-Legende traut Rangnick Trainer-Posten beim FC Bayern nicht zu

Nach den Absagen von Xabi Alonso und Julian Nagelsmann gibt es einen neuen Top-Kandidaten für den Posten des Cheftrainers beim FC Bayern: der derzeitige Nationaltrainer Österreichs, Ralf Rangnick. Er hat jüngsten Berichten zufolge eine Kontaktaufnahme des deutschen Rekordmeisters bestätigt. Der 65-Jährige habe darüber sogar bereits mit dem ÖFB (Österreichischer Fußball-Bund) gesprochen.

Zur Story