Für Europas Topspieler kennt der Spielkalender in diesem Jahr keine Pause. Besonders deutlich wird das bei Champions-League-Sieger Paris St. Germain. Nach einer langen Saison feierte PSG am 31. Mai in München den Titel.
Nur wenige Tage später liefen die PSG-Stars Vitinha, Dembelé und Doué in der Nations League für ihre Nationalteams auf. Genau eine Woche nach den Länderspielen treffen die Pariser am 15. Juni im ersten Gruppenspiel der Klubweltmeisterschaft im kalifornischen Pasadena auf Atlético Madrid.
Nationaltrainer Julian Nagelsmann bezeichnete diese Belastung bereits im März als "brutal". DFB-Sportdirektor Rudi Völler wünscht sich gar, dass das Event, das künftig alle vier Jahre ausgetragen werden soll, einmalig bleibt.
MLS-Star Luis Suárez, der mit Inter Miami selbst an dem Turnier teilnimmt, sieht in dem vollgepackten Spielkalender der europäischen Teams eine Chance für die amerikanischen Teilnehmer.
Der Routinier, der an der Seite von Superstar Lionel Messi auflaufen wird, glaubt an ein paar "Überraschungs-Ergebnisse". "Natürlich sind die europäischen Vereine aufgrund ihrer Vereinsstruktur und der ihnen zur Verfügung stehenden Spieler besser organisiert", sagte er "The Athletic" zufolge.
Allerdings kämen die Teams nach einer langen Saison in die Vereinigten Staaten. "Sie wird für sie immer länger", betonte der Urugayer. "Es gab viele Wettbewerbe, die sie spielen mussten, und vielleicht kommen sie mit einer gewissen Müdigkeit an", sagte Suárez weiter.
Der 38-Jährige sieht darin einen möglichen Wettbewerbsvorteil für die MLS-Teams. Neben Inter Miami sind die Seattle Sounders und der Los Angeles FC aus der nordamerikanischen Liga vertreten.
"Die Spieler werden immer gegen Atlético Madrid und Paris St. Germain spielen wollen, die alles gewonnen haben", sagte Suárez. Auch Manchester City, Juventus Turin, Inter Mailand und Bayern München seien allesamt sehr starke Mannschaften.
"Aber ich denke, es wird einige überraschende Ergebnisse geben", betonte der Ex-Barça-Star. "Hoffen wir, dass es von unserer Seite kommt, aber wir wissen, wie schwierig das sein wird", fügte er hinzu.
Inter Miami trifft in den Gruppenspielen auf den ägyptischen Klub Al Ahly, Palmeiras São Paulo sowie den FC Porto. Der erste Kracher könnte für das Team dann im Achtelfinale anstehen. Denn dort könnte Miami auf Paris St. Germain oder Atlético Madrid treffen.
Ob das Team um die Barça-Connection von Coach Javier Mascherano und den Spielern Messi, Suárez, Jordi Alba und Sergio Busquets das Zeug zum Weiterkommen hat, zog letzterer angesichts durchwachsener Leistungen im Mai in Zweifel. "Es ist klar, dass wir nicht auf dem Niveau sind, um bei der Klub-Weltmeisterschaft mitzuhalten", sagte Busquets damals gegenüber DAZN.
Suárez glaubt dagegen an die besondere Verbindung der Veteranen. "Es kommt vor, dass wir wissen, wo der andere hinläuft, ohne überhaupt hinzusehen", betonte er. "Das ist ein Vorteil, wenn man sich so gut kennt, wenn man so lange zusammen spielt. Das müssen wir ausnutzen."