Kommt Leroy Sané oder kommt er nicht? Das ist die brennendste Frage des diesjährigen Transfersommers der Bayern. Fakt ist: Der FC Bayern muss und will in der Offensive noch einen Hochkaräter verpflichten. Zwar erschlugen uns in den vergangenen Wochen unzählige Gerüchte über potenzielle Kandidaten, doch ein Name wurde selbst von den Bayern-Bossen als klares Transferziel öffentlich auserkoren: Leroy Sané.
"Ich bin sehr zuversichtlich, davon gehe ich aus, dass wir ihn bekommen können", hatte Bayern-Trainer Niko Kovac noch am Wochenende zu einem möglichen Transfer des 23 Jahre alten Nationalspielers von Manchester City erklärt.
Nachdem von Uli Hoeneß bis hin zu Niko Kovac aber wirklich jeder im Verein über Transfers mutmaßte, sprach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag ein Machtwort: "Mir hat die Aussage nicht gefallen. Da mache ich keinen Hehl draus. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Manchester City, mit unserem Ex-Trainer Pep Guardiola, und Sané steht dort noch unter Vertrag. Weder optimistische noch pessimistische Aussagen helfen uns da."
Nach Medienberichten am Donnerstagabend, dass jetzt doch alles klar sei, dementierten die Bayern sogar über Twitter: "Medienberichte vom heutigen Tage, mit dem Inhalt, dass sich Leroy Sané für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden hätte, entsprechen nicht der Wahrheit." Das ungewöhnliche Statement offenbart, wie vorsichtig die Bayern im Poker um Sané sind.
Ob er jetzt kommt oder nicht, muss vor allem Sané entscheiden, der sich noch nicht zu einem Wechsel äußerte.
Sané dürfte wohl noch immer abwägen, ob der Schritt zum deutschen Rekordmeister der richtige ist. Auch in der watson-Redaktion gehen die Meinungen auseinander. Ein Pro und Contra.
watson-Redakteur Niclas glaubt, dass es ein großer Fehler von Sané wäre, wenn er zu den Bayern wechselt:
Für Sané wäre es ein Rückschritt, wenn er zum FC Bayern wechselt. Manchester City bietet die perfekten Bedingungen, um sich weiter zum Weltstar zu entwickeln: Mit Pep Guardiola hat er einen der besten Trainer der Welt, seine Mitspieler sind wesentlich stärker als bei den Bayern und auch die Premier League wird Sané jedes Wochenende mehr fordern, als es die schwächere Bundesliga tut. Die Chance auf den Sieg der Champions League ist ohnehin bei City wesentlich höher als bei den Bayern.
Wenn Sané zu den Bayern wechseln würde, würde er sich auch keinen großen Gefallen tun. Als Nachfolger von den beliebten Bayern-Stars Franck Ribéry und Arjen Robben ist der Druck immens hoch und dieser wird durch die riesige Ablösesumme, die der FC Bayern für ihn blechen muss, noch viel höher. Als ehemaliger Schalker dürfte er sich ohnehin bei einem Wechsel zu den Bayern zusätzlich etwas anhören müssen.
Wenn Sané ein Weltstar werden will, muss er bei City bleiben und sich in einem der besten Teams der Welt durchsetzen. Es gibt momentan nur zwei Stufen darüber: Real Madrid und den FC Barcelona – und nicht den FC Bayern. Toni Kroos hat es vorgemacht.
watson-Redakteur Benedikt glaubt, dass Sané und der FC Bayern eine neue Ära starten könnten:
Auf dem Papier scheint es erstmal klar: City hat den stärkeren Kader, den erfolgreicheren Trainer und wesentlich mehr Geld. Doch der FC Bayern kann Sané erst zum Weltstar machen.
Der Wechsel nach München ist für Sané der richtige Schritt, um vom Talent zum Star heranzureifen. Während er bei City neben Kevin De Bruyne, Bernardo Silva oder David Silva nur ein Offensivspieler von vielen ist, wäre er in München der absolute Star im Team und müsste vorangehen. Erst durch diese Verantwortung kann aus dem verspielten Sané ein erwachsener Weltstar werden.
Sané kann bei den Bayern den von allen Klub-Verantwortlichen geforderten Umbruch einleiten und eine Ära prägen. Mit ihm als Leitfigur kann der FC Bayern in den nächsten Jahren wieder nach dem Titel in der Champions League greifen. Als Teil des Bayern-Blocks würde er zudem eine tragende Rolle in der Nationalelf spielen. So kann Sané zum wichtigsten deutschen Fußballprofi aufsteigen. Ein Schritt, den er bei Manchester City niemals schaffen kann.