DFB-Team: Antonio Rüdiger dachte wohl an Rücktritt – Rudi Völler äußert sich

In der Nationalmannschaft gab es in diesem Sommer einige Rücktritte zu vermelden. Bild: imago images / osnapix

Rudi Völler spricht über potenziellen DFB-Rücktritt von Antonio Rüdiger

Nathalie Trappe

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Für die meisten Spieler ging es nach der Heim-EM im Sommer erst einmal in die Ferien. Gut gelaunt zeigten die meisten von ihnen auch auf Social Media ihre Eindrücke von nah und fern und nahmen die Fans zu gewissem Maße mit in ihre wohl verdiente Auszeit.

Mittlerweile ist aber nicht nur die Bundesliga-Saison wieder gestartet, mit der Nations League stehen auch im Kreise der Nationalmannschaft wieder erste Spiele an. Beim Spiel gegen die Niederlande am Dienstag fehlt allerdings wie schon am vergangenen Wochenende Abwehrchef Antonio Rüdiger. Wie nun bekannt wird, hatte das einen dringlichen Hintergrund.

Kritik wegen Ramadan-Post: Antonio Rüdiger meldet Belastung

Laut Berichten der "Bild"-Zeitung hatte Antonio Rüdiger bereits zu Beginn des Jahres Bedenken bezüglich seiner weiteren DFB-Karriere. Hintergrund war demnach eine Debatte um einen Instagram-Post des Nationalspielers zum Fastenmonat Ramadan, der von einigen Seiten als islamistische Geste gedeutet wurde und entsprechend einige Hasskommentare getriggert hatte.

Vonseiten der Nationalmannschaft hatte der Spieler viel Rückendeckung bekommen, der DFB meldete Teile der Auseinandersetzung auch wegen Diskriminierung. Die sogenannte Tahuid-Geste sorgt immer wieder für Auseinandersetzungen, da der im Islam gängige Gruß in der Vergangenheit durch radikale Islamisten missbraucht wurde.

"Natürlich wird er immer mal mit seiner Art polarisieren. Aber er ist so, wie er ist", betonte DFB-Direktor Rudi Völler nun zu der Diskussion um Rüdiger noch einmal gegenüber der "Bild".

Der gesamte Vorfall hatte Rüdiger selbst aber offenbar mental zu schaffen gemacht. Dem DFB sollen sogar Andeutungen zu Ohren gekommen sein, laut denen der Abwehrspieler über einen vollständigen Rückzug aus der Nationalmannschaft nachgedacht habe.

DFB: Julian Nagelsmann stellt Rüdiger für Nations League frei

Neben der psychischen Belastung durch den Post und dessen Konsequenzen im März dürfte auch die allgemeine Stresssituation durch die Europameisterschaft für gewisse Unsicherheiten gesorgt haben. Wegen seiner Vereinsbindung in Spanien hatte Rüdiger nach dem Turnier lediglich drei Wochen Sommerurlaub, danach ging es mit Real Madrid schon wieder auf den Platz.

Bundestrainer Julian Nagelsmann reagierte auf diesen Umstand, indem er das persönliche Gespräch mit Antonio Rüdiger suchte und ihn bis zu den Oktober-Spielen des DFB freistellte. Auf den vermeintlich fehlenden Rückhalt von der Nationalmannschaft hat man zudem reagiert, indem man den Innenverteidiger in die Position des Vizekapitäns hob.

"Wir haben ja jetzt bei der EM gesehen, wo er teilweise mit Standing Ovations gefeiert worden ist, welchen Stellenwert Toni hat", unterstreicht auch Rudi Völler. Einen weiteren Rücktritt will man dem Kader wohl aktuell nicht zumuten.