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Julian Nagelsmann blieb auch in seinem zweiten Spiel als Bundestrainer ungeschlagen. Gegen Mexiko spielte das DFB-Team 2:2 und kam erneut nach einem Rückstand zurück. Zuerst hatte Antonio Rüdiger das 1:0 erzielt. Durch Tore von Uriel Antuna und Érick Sánchez drehten die Mexikaner das Spiel zwischenzeitlich, ehe Niclas Füllkrug den Ausgleich schoss.
Obwohl der Bundestrainer nach dem Spiel erklärte, dass er einige Dinge gesehen habe, "die wir besser machen können, als wir sie gemacht haben", war der 36-Jährige mit seiner Mannschaft zufrieden. Er verteilte sogar ein Extra-Lob. "Ich habe noch nie eine Mannschaft trainiert, die Dinge so schnell umsetzt", erklärte Nagelsmann, um danach zu ergänzen: "Normalerweise hast du oft eine Vorbereitung von vier bis sechs Wochen und dann klappt immer noch nicht alles, sondern es dauert teilweise noch länger und das war jetzt gar nicht der Fall."
Diese Worte machen deutschen Fans vor der Heim-EM im nächsten Jahr Mut, da Nagelsmann kurz vor Turnierstart den Kader noch einmal vier Wochen bei sich haben wird, um an der Feinjustierung zu arbeiten. Außerdem hat er noch die Länderspielpausen im November und März zur Verfügung.
Viel weniger Mut hat den deutschen Fans allerdings die Anstoßzeit beim Spiel gegen Mexiko gemacht. Lange schon wurde kritisiert, dass das Spiel aufgrund der Zeitverschiebung nach Philadelphia mitten in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober um 2 Uhr angepfiffen werden sollte. Um 1.24 Uhr deutscher Zeit verkündete der DFB auf X, ehemals Twitter, allerdings: "Beide Teams haben sich aufgrund der aktuellen Verkehrslage rund um das Stadion auf einen Anpfiff um 20:15 Uhr Ortszeit geeinigt."
Dazu postete der Verband ein Meme, in dem sich John Krasinski aka Jim aus der Serie "The Office" in einem Auto wegduckt und versteckt. Zumindest der Social-Media-Beauftragte des DFB ahnte schon, dass diese Nachricht keine Jubelschreie auslösen wird.
Genau so kam es auch. Direkt auf den Ausgangstweet des DFB entgegnete ein Nutzer eine Gegenfrage: "Ist das ein Aprilscherz." Ein weiterer fügte ironischerweise an: "Am besten macht ihr bei nem Unentschieden noch Verlängerung und Elfmeterschießen. Dann geht es direkt nach dem Spiel zur Arbeit."
Auch andere Nutzer, die sich einen Wecker gestellt hatten und entweder noch oder wieder wach waren, ließen ihre Gedanken zur Anstoßzeit mitten in der Nacht freien Lauf. Ein User meinte, dass er niemandem "sinnvoll erklären" könne, weshalb er sich um 2.15 Uhr ein Testspiel der Nationalmannschaft anschaue. Ein weiterer User brachte humorvoll ein ganz anderes Szenario ins Spiel, schrieb schlicht: "Ihr seid doch besoffen. Nochmal ne Stunde später."
Dabei gibt es für die Verlegung um eine Viertelstunde eine klare Erklärung: Es lag definitiv nicht am Alkoholkonsum irgendwelcher DFB-Verantwortlichen, sondern vielmehr daran, dass das Spiel im im "South Philadelphia Sports Complex" stattfand. Es ist ein Bereich in Philadelphia, der für sportliche Großereignisse ausgelegt ist. Allerdings gibt es dort nicht nur das Lincoln Financial Field, dem Stadion des NFL-Teams der Philadelphia Eagles, in dem die DFB-Partie stattfand.
Mit dem Citizens Bank Park für das Baseball-Team der Philadelphia Phillies und dem Wells Fargo Center, in dem Basketball-, Eishockey- und Lacrosse-Spiele ausgetragen werden, sind auch noch zwei weitere große Sportstätten vorhanden. Wie es der Zufall wollte, wurden beide am gleichen Abend zur mehr oder weniger gleichen Zeit auch genutzt. Weil deshalb der Verkehr und Andrang so groß war, entschieden sich der mexikanische und deutsche Fußball-Verband letztlich zu einer kürzeren Verschiebung.
Bei all der Häme, die der DFB für diese Aktion bekam, versuchte ein Nutzer das Spiel mitten in der Nacht aber auch positiv zu sehen. Demnach sei der geplante Anpfiff um 2 Uhr auch eine gute Übung, um sich an die Anstoßzeiten der Weltmeisterschaft 2026 zu gewöhnen. Das Turnier findet in Kanada, den USA und Mexiko statt. Ob dieser Standpunkt allerdings zur Beschwichtigung beiträgt oder nicht sogar neuen Zündstoff für Diskussionen bietet, ist aus den Reaktionen auf diesen Tweet nicht zu lesen. Niemand antwortete darauf.
