Horst Hrubesch weiß, wie es ist, bei den Olympischen Spielen anzutreten. 2016 war er bereits mit den deutschen Herren in Rio bei Olympia im Finale – und scheiterte dort im Elfmeterschießen an Gastgeber Brasilien.
Nun, 2024, ist er mit "seinen Mädels" da, wie der Bundestrainer die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft gern nennt. Seine letzte Olympia-Erfahrung hat Eindruck bei dem 73-Jährigen hinterlassen.
"Ob es die französischen Handballer waren oder auch Usain Bolt und seine ganze Entourage. Das sind alles so Eindrücke, wie auch mit den unterschiedlichen Buffets beim Essen", erinnert sich Hrubesch gegenüber dem SID. "Einer betet auf dem Teppich, bei anderen war der Pfarrer dabei. Das hatte alles eine Normalität, die einfach faszinierend war. Das war das, was man so am Ende dann auch mitnimmt."
Es sei immer bunt gemischt und um diesen Gedanken gehe es ja eigentlich, meint der Bundestrainer: "Gemeinsam sind wir alle stark. Du siehst nur lachende Gesichter."
Von den lachenden Gesichtern sind auch viele bei der deutschen Nationalmannschaft zu sehen – auch wenn diese nicht ganz vor Uneinigkeiten gefeit ist. Etwa, wenn es um die Musikauswahl geht.
In einem Video, das der DFB auf verschiedenen Social-Media-Kanälen hochgeladen hat, ist zu sehen, wie Nicole Anyomi offenbar nicht mit der Musik von Laura Freigang einverstanden ist. Freigang, das hat Jule Brand einmal in einem Interview verraten, ist in der Mannschaft Kabinen-DJ – kommt dabei aber anscheinend nicht bei allen gut an.
Das Video beginnt damit, dass die Spielerinnen Übungen im Kraftraum machen, während im Hintergrund "Where is the Love?" von den Black Eyed Peas läuft. "Immer die Gleichen!", ruft Laura Freigang, das Handy in der Hand, über die Musik hinweg Nicole Anyomi zu, die sich dem Kontext zufolge über die Songauswahl beschwert hatte. "Hab ich dich einmal hier als DJ gesehen?"
"Ja", antwortet Anyomi, die auch bei Eintracht Frankfurt mit Freigang zusammenspielt, missmutig, was bei ihren Mitspielerinnen die Frage aufwirft, wann das denn gewesen sein soll. Freigang nestelt daraufhin mit genervtem Blick an ihrem Handy herum, auf der Suche nach einem neuen Song. "Ich mache Dinge, die ich gar nicht machen will", sagt sie. Lachend ruft Anyomi in die Verzweiflung herein: "Next!"
Schließlich findet Laura Freigang noch einen vermeintlich besseren Song: Das ikonische Klaviersolo aus "A Thousand Miles" von Vanessa Carlton setzt ein. Anyomi wundert sich über den nun doch sehr plötzlichen Wechsel. "Du hast 'Next' gesagt", antwortet Freigang – und schaut triumphal in die Kamera.