Theo De Percin ging bei den Olympischen Spielen leer aus. Bild: IMAGO/Stephanie Grossetete/ PanoramiC
Olympia 2024
Einmal im Leben bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, ist für viele Athlet:innen das Größte, womöglich sogar der Karrierehöhepunkt. Umso besonderer ist es, wenn am Ende tatsächlich ein Erfolg vorzuweisen ist und die harten Mühen mit einer Medaille belohnt werden.
Zwar hat Olympia im Männerfußball nicht den Stellenwert wie bei den vergleichbaren Disziplinen – der Wettbewerb wird schon dadurch abgegrenzt, dass nur die U23-Mannschaften teilnehmen dürfen, wobei drei Spieler pro Mannschaft auch älter sein dürfen – mit einem Erfolg verewigt man sich dennoch in den Geschichtsbüchern.
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Im Weltfußball ist aktuell Spanien das Maß der Dinge. Die Frauen haben sich im vergangenen Jahr den Weltmeistertitel gesichert, die Männer wurden in diesem Sommer Europameister, ebenso wie die U19. Und am Freitag hat Spanien auch im Finale der Olympischen Spiele gewonnen.
Spanien gewinnt Olympia-Finale nach Verlängerung
In einem spektakulären Finale hat Spanien den Gastgeber Frankreich mit 5:3 nach Verlängerung niedergerungen und sich so für die Finalniederlage von Tokio revanchiert. Jean-Philippe Mateta hatte Frankreich in der dritten Minute der Nachspielzeit noch in die Verlängerung geschossen, da gingen dem Team von Thierry Henry allerdings allmählich die Kräfte aus.
So blieb den tapferen Franzosen am Ende nur die Silber-Medaille – wobei nicht einmal allen die Ehre zuteilwurde. Théo De Percin, Frankreichs Ersatztorwart bei den Olympischen Spielen, betrat mit seinen 21 Mitspielern das Podium und musste dann dabei zusehen, wie jeder einzelne von ihnen die Medaille überreicht bekommen hat. Nur er bekam keine.
Die Regularien der Olympischen Spiele legen fest, dass nur die Spieler eine Medaille erhalten, die auch tatsächlich gespielt haben. De Percin kam als dritter Torwart allerdings keine Minute zum Einsatz.
Olympia unterscheidet sich von WM und EM
Damit unterscheidet sich Olympia von den allermeisten anderen Fußballwettbewerben. Beim WM-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft 2014 etwa haben Kevin Großkreutz, Erik Durm, Matthias Ginter, Ron-Robert Zieler und Roman Weidenfeller alle gleichberechtigt eine Auszeichnung behalten, ohne zum Zug gekommen zu sein.
Bundestrainer Joachim Löw hatte seinerzeit immer wieder die Bedeutung der Ersatzspieler für Mannschaftsgefüge und Binnenklima betont. Auch und gerade Spieler, die nicht aktiv am sportlichen Wettkampf teilnehmen, könnten einen wichtigen Stellenwert beim Erfolg von Mannschaften einnehmen.
Théo De Percin reist nun zurück zum französischen Erstligisten AJ Auxerre, bei dem De Percin als zweiter Torwart im Kader steht. Womöglich kann sich der 23-Jährige dort in den Fokus spielen, um dann bei den nächsten Olympischen Spielen in vier Jahren auch mit einer Medaille ausgezeichnet zu werden.
In seiner wöchentlichen Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.
Eine der größten Fehlentscheidungen im Fußball war die Einführung des sogenannten Videoschiedsrichters (VAR). Er macht das Spiel nur manchmal gerechter, bewahrt die Schiedsrichter nur manchmal vor Fehlentscheidungen und trägt auch nur manchmal dazu bei, dass die bessere Mannschaft als Sieger vom Platz geht. Das ist zu wenig und wirkt kontraproduktiv!