Alexandra Popp ist Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft. Bild: IMAGO/Ane Frosaker/ Sports Press Photo
Olympia 2024
Es hätte kaum dramatischer enden können. Im Spiel um Bronze brachte Giulia Gwinn die DFB-Elf in der 65. Minute per Foulelfmeter auf die Siegerstraße, bis Janina Minge das Spiel in der Nachspielzeit noch einmal spannend macht.
Die Mittelfeldspielerin brachte ihre Gegenspielerin Lucia Garcia im eigenen Strafrum zu Boden: Elfmeter für Spanien. In der neunten, letzten Minute der Nachspielzeit läuft Alexia Putellas an, zielt halbhoch auf das rechte Eck, Ann-Katrhin Berger im deutschen Tor wartet lange – und hält.
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Den gehaltenen Elfmeter, sagte die 33-Jährige nach dem Bronze-Erfolg, habe sie ihrem Trainer Horst Hrubesch gewidmet, der gegen Spanien sein letztes Spiel als Nationaltrainer absolviert hat: "Der Elfmeter war einfach für ihn, dass er an mich geglaubt hat und mir das Vertrauen gegeben hat, obwohl ich die letzten paar Jahre einfach sehr unter meinen Trainern gelitten habe und die nicht das Beste aus mir rausholen konnten."
Hrubesch für seinen Teil hat im Laufe der Partie kein einziges Mal erhöhten Puls verspürt. "Ich war mir sicher, dass Anne ihn hält", sagte der scheidende Bundestrainer. "Ich habe da überhaupt keine Bedenken gehabt. Ich war eigentlich ruhig."
DFB-Kapitänin Alexandra Popp äußert deutliche Selbstkritik
Auch die Kapitänin Alexandra Popp meldete sich nach dem 1:0-Sieg zu Wort, fand dabei aber nicht nur positive Worte. "Ich durfte mit diesem verrückten Team ein Olympia-Krimi erleben und dafür sage ich Danke", schrieb Popp in einem Instagram-Post und bedankte sich explizit bei allen "Fans, die uns die letzten Wochen tatkräftig im Stadion und vor dem TV unterstützt haben".
Anschließend daran ließ sie allerdings deutliche Selbstkritik folgen. "Ja, es war kein schöner Fußball und von vielen Fehlpässen etc. behaftet", schrieb die 33-Jährige. "Und ja, wir wissen, dass sich da in der kommenden Zeit was tun muss, um oben dranzubleiben."
In dem Moment sei es aber "scheißegal, wie schlecht unser Fußball war, denn am Ende hat die harte Arbeit, der Kampf, die Mentalität, der 🇩🇪 Stolz und vor allem das Herz, welches wir auf dem Platz gelassen haben, dazu geführt, eine olympische Medaille mit nach Hause zu bringen", ergänzte Popp. "In diesem Sinne, Bronze Baby".
Alexandra Popp nach Infekt zurückgekehrt
Nachdem Alexandra Popp im olympischen Halbfinale gegen die USA noch wegen eines Infekts aussetzten musste, ist sie gegen Spanien wieder zurück in die Startelf rotiert. Für die DFB-Kapitänin und ihre Mannschaft geht es in eine ungewisse Zukunft.
Christian Wück übernimmt das Amt von Horst Hrubesch und führt die Nationalmannschaft in die EM im kommenden Jahr. Ob Popp ihre internationale Karriere fortsetzten wird, ließ sie offen.
Dass Toni Kroos seine Karriere mit Real Madrid durch einen weiteren Sieg in der Champions League beenden durfte, wirkte im Sommer wie eine Bestätigung jener Entscheidung, die er bereits im Frühjahr 2024 getroffen hatte. "Man will erfolgreich aufhören", hatte der 34-Jährige damals im Mai in seinem eigenen Podcast erklärt.