
Boris Becker auf dem Weg zum Gericht in London.Bild: www.imago-images.de / imago images
Sport
08.04.2022, 16:1708.04.2022, 16:17
Im Londoner Strafprozess gegen Boris Becker haben die
Geschworenen den deutschen Ex-Tennisstar in mehreren Punkten schuldig
gesprochen. Der 54-Jährige habe seinem Insolvenzverwalter Mark Ford
Teile seines Vermögens vorenthalten, entschied die Jury am Freitag.
Becker könnte damit theoretisch eine Haftstrafe drohen. Das Strafmaß
soll am 29. April verkündet werden. Becker verfolgte die
Urteilsverkündung mit hochrotem Kopf. Er kann gegen das Urteil noch
Berufung einlegen.
Becker war am 21. Juni 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt
worden. Die Geschworenen kamen nun zu dem Schluss, dass er in 4 von
24 Anklagepunkten entgegen der gesetzlichen Vorgaben nicht seinen
gesamten Besitz offenlegte. Bei den Vorwürfen ging es um Konten und
Immobilien sowie mehrere Trophäen, darunter den Wimbledon-Pokal von
Beckers erstem Sieg bei dem wichtigen Grand-Slam-Turnier 1985.
Staatsanwältin glaubte Becker nicht
Der einstige Ausnahmesportler hatte die Vorwürfe strikt
zurückgewiesen. Er habe weder Zeit noch Expertise gehabt und
finanzielle Fragen daher stets seinen Beratern überlassen, hatte
Becker vor Gericht ausgesagt. Sein Anwalt Jonathan Laidlaw hatte ihn
als naiv und faul dargestellt. Er sei zudem nicht rechtzeitig
informiert worden, welche Pflichten er nach seiner Insolvenz hatte.
Staatsanwältin Rebecca Chalkley schenkte seinen Angaben aber keinen
Glauben. Becker habe vorsätzlich Geld auf andere Konten überwiesen,
um es dem Zugriff seiner Insolvenzverwalter zu entziehen. Zudem habe
er gewusst, dass er als Eigentümer mehrerer Immobilien eingetragen
war, sagte sie in dem Verfahren.
(stu/dpa)
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