
Lukas Mertens bejubelt eines seiner Tore: Deutschland steht bei der EM in der Hauptrunde.Bild: imago images / marcel von fehr / eibner pressefoto
Vor Ort
14.01.2024, 21:5914.01.2024, 22:07
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft war am Mittwoch perfekt in die Europameisterschaft im eigenen Land gestartet. Nach dem 27:14-Kantersieg gegen die Schweiz in Düsseldorf traf die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gíslason nun am Sonntag im zweiten Gruppenspiel in Berlin auf Nordmazedonien.
Die Stimmung in der Halle war schon eine Stunde vor dem Anwurf des Deutschland-Spiels euphorisch. Und das lag am Gegner des ersten Spiels: Die Schweizer trotzten dem Titelfavoriten Frankreich völlig überraschend ein 26:26-Unentschieden ab. Das gefiel den deutschen Zuschauer:innen, weil der Ausrutscher der Franzosen die deutschen Chancen auf den Gruppensieg vergrößerte.
Die deutsche Nationalmannschaft machte ihrerseits mit Nordmazedonien kurzen Prozess. Der Außenseiter hatte zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Chance, weil die Gäste im Spielaufbau viel zu viele Fehler machten. Zur Pause stand es 18:13, am Ende 34:25.
Damit steht schon nach zwei Partien fest: Deutschland zieht in die Hauptrunde der Europameisterschaft ein!

Juri Knorr war erneut einer der Leistungsträger des DHB-Teams.Bild: imago images / mix1
Der Tweet des Spiels
Juri Knorr ist erst 23 Jahre alt, doch er ist nicht nur bei seinem Verein, den Rhein-Neckar Löwen, sondern auch im DHB-Team einer der Leistungsträger der deutschen Nationalmannschaft. Auch gegen Mazedonien drückte er dem Rückraum seinen Stempel auf.
Tanja Rösner drückte es in ihrem Tweet wie folgt aus:
Zahl des Spiels: 13.571
Ganz so groß wie beim Weltrekordspiel in Düsseldorf war die Kulisse in Berlin nicht, aber die Partie war mit 13.571 Zuschauer:innen ausverkauft. Und die Lautstärke und die gute Laune in der Mercedes-Benz Arena ließen erahnen, dass der Heimvorteil im Verlauf des Turniers durchaus noch ein Faktor fürs DHB-Team werden könnte.
Kuriosität der Partie
In der 14. Minute begrüßte der Hallensprecher einen prominenten Gast: Bundeskanzler Olaf Scholz. Was folgte, war ein kurzes, aber ziemlich lautes Pfeifkonzert. Es waren die einzigen Pfiffe in der Halle an diesem Abend. Der Bundeskanzler blieb äußerlich gelassen. Es gibt mehrere Aufnahmen, die ihn gut gelaunt auf der Tribüne zeigen.

Olaf Scholz war am Sonntagabend beim Handball zu Gast.Bild: maximilian koch / imago images
DIE Szene des Spiels
Vermeintlich unspektakulär, aber im Rückblick die frühe Entscheidung: Juri Knorr traf nach 19 Minuten zum 13:7 fürs DHB-Team und sorgte damit für die erste Sechs-Tore-Führung der Partie. Knorr nutzte einen Ballgewinn mühelos aus, stürmte aufs aufgrund einer Unterzahl verwaiste gegnerische Tor zu und untermauerte, dass es an diesem Abend keinen Zweifel daran gab, wer am Ende die Partie würde für sich entscheiden können.
Die Phrase, die das Spiel beschreibt
Der Gastgeber ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden.
Wie es für die Teams weitergeht
Berlin ist auch der Austragungsort des dritten und letzten Gruppenspiels in Gruppe A. Am Dienstag trifft um 18 Uhr Nordmazedonien auf die Schweiz, ehe um 20.30 Uhr Gastgeber Deutschland im Topspiel gegen Frankreich spielt.
Zur Verfügung steht dann auch wieder Nationalspieler Kai Häfner. Der Rückraumspieler ist vor wenigen Tagen Vater geworden und setzte in der Partie am Sonntag deshalb aus.
Während Deutschland durch den Sieg bereits in die Hauptrunde eingezogen ist, fährt Nordmazedonien nach der dritten Begegnung nach Hause.
Die Erleichterung des Mike Tullberg war nicht zu übersehen, nach dem 2:1-Sieg des BVB beim 1. FC Heidenheim brach es aus dem Interimstrainer der Dortmunder heraus. Er rannte brüllend vor den Gästeblock, pfefferte seine Jacke auf den Rasen, zerrte an seinem Pullover und ballte immer wieder die Faust.