Vor dem Spiel gegen Spanien ist die Anspannung beim DFB-Team und Trainer Hansi Flick groß. Nach der 1:2-Niederlage gegen Japan steht die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag schon vor einem ersten Endspiel. Eine Niederlage würde nach der WM 2018 das erneute Vorrunden-Aus bedeuten.
Unter den Vorzeichen ist eine gute Spielvorbereitung unabdingbar. Eine kuriose Regelung der Fifa sorgt nun allerdings dafür, dass Hansi Flick am Tag vor dem Spanien-Spiel für mehrere Stunden von seiner Mannschaft getrennt war.
Grund dafür ist ein verpflichtender Pressetermin der Fifa, für den der 57-Jährige in die rund eine Autostunde vom deutschen Lager entfernte Hauptstadt Doha fahren musste. Deshalb fand das Abschlusstraining der DFB-Mannschaft – um 17:30 Uhr Ortszeit – verspätet statt. Änderungen, die einer reibungslosen Vorbereitung im Weg stehen.
"Wir müssen das akzeptieren, wie so vieles", kommentierte Flick dazu vielsagend.
Im Vorfeld hatte die Fifa einen entsprechenden Änderungsvorschlag vonseiten des DFB abgelehnt. Ursprünglich wollte der Deutsche Fußballbund die Pressekonferenz beim Team-Hotel in Al-Ruwais abhalten.
In Artikel 44 der Turnierordnung ist festgehalten, dass sich am Tag vor jedem WM-Spiel der jeweilige Nationaltrainer sowie ein Spieler den Fragen der Journalist:innen stellen müssen. Da Flick nun allerdings allein bei dem Pressetermin erschien, droht dem Verband eine Geldstrafe.
"Wir wollen einfach keinem Spieler zumuten, hier so lange zu fahren", begründetet der Bundestrainer seine Entscheidung. Alle Spieler seien wichtig und sollten sich in der wichtigen Phase auf das Spiel vorbereiten, betont er weiter.
Im weiteren Verlauf der Pressekonferenz vor dem "ersten Finale hier bei der WM", wie Hansi Flick sagte, betonte er die schwierige Ausgangslage der deutschen Nationalmannschaft. Von seinen Spielern fordere der Bundestrainer nun eine "All-in-Mentalität", um das vorzeitige Ausscheiden noch abzuwenden.
Das Nicht-Befolgen von Fifa-Regularien bei einer Weltmeisterschaft ist beim DFB übrigens kein Novum: Vor dem WM-Achtelfinalspiel gegen England bei dem Turnier in Südafrika weigerte sich der damalige Bundestrainer Joachim Löw, der Pressekonferenz beizuwohnen. Stattdessen schickte er den Torwarttrainer Andreas Köpke. Sanktionen von der Fifa blieben damals allerdings aus.