Titelfavorit Frankreich ist den hohen Erwartungen einmal mehr gerecht geworden und hat Polen im WM-Achtelfinale standesgemäß mit 3:1 besiegt. Mal wieder ragte dabei Stürmerstar Kylian Mbappé heraus. Der 23-Jährige schoss seine WM-Tore vier und fünf und steht damit an der Spitze der Torjägerliste.
Nach der Partie wurde Mbappé dann zum Spieler des Spiels gekürt. Beim obligatorischen Posieren mit der Trophäe fiel der Superstar von Paris Saint-Germain aber mit einer ungewöhnlichen Aktion auf. Mbappé präsentierte den Pokal anders als alle anderen Spieler, die im bisherigen Turnierverlauf zum "Man of the Match" gekürt wurden.
Ob Lionel Messi, Harry Kane oder Kai Havertz, bei allen konnte man auf den Bildern klar und deutlich den Schriftzug von Trophäensponsor Budweiser sehen. Nicht so bei Mbappé: Er drehte den Pokal so, dass der Name der Biermarke nicht zu lesen war.
Dass das wahrscheinlich kein Versehen war, zeigt die Vergangenheit: Schon bei Frankreichs Siegen gegen Australien und Dänemark bekam Mbappé die "Spieler des Spiels"-Auszeichnung verliehen. Doch jedes Mal drehte er die Budweiser-Trophäe so, dass der Schriftzug nicht zu sehen war.
Der Hintergrund der Aktion ist Mbappés angekündigter Werbe-Boykott für bestimmte Unternehmen. Schon vor der WM ließ er ein Fotoshooting mit der französischen Nationalmannschaft sausen, weil er verhindern wollte, dass Bilder von ihm für Sportwetten- und Fast-Food-Werbung genutzt werden.
Auch für die Biermarke Budweiser will Mbappé nicht werben, weil er das für nicht vereinbar mit seiner Vorbildfunktion für Kinder hält.
Es sind jedoch nicht nur Werbepartner der WM, die der Flügelstürmer boykottiert. Auch Pressekonferenzen gibt er bei diesem Turnier nicht. Als "Man of the Match" müsste er das eigentlich, trotzdem hat sich Mbappé bisher immer geweigert. Die anfallenden Geldstrafen zahlt der französische Fußballverband.
Die Weigerung, sich den Fragen der Presse zu stellen, hängt vermutlich mit den Spekulationen um seine Vereinszukunft zusammen. Immer wieder wird Mbappé nachgesagt, bei seinem Klub Paris Saint-Germain unzufrieden zu sein. Für unter anderem "Bild" liegt deshalb der Schluss nahe, dass er ungemütlichen Fragen aus dem Weg gehen möchte.