Das WM-Finale 2022 brachte nicht nur Gewinner – wie etwa den überglücklichen Lionel Messi – hervor, der sich selbst nach 17 Jahren unermüdlicher Arbeit in seiner Karriere den WM-Pokal schenkte. Die französischen Weltmeister von 2018 waren untröstlich. Einige Spieler der "Équipe Tricolore" sahen sich sogar nach vergebenen Chancen und verschossenen Elfmetern rassistischen Kommentaren auf Instagram ausgesetzt.
Allen traurigen Gesichtern voran, ging am Sonntagabend Frankreichs Weltstar Kylian Mbappé. Er hatte alle drei Tore für die Franzosen in der regulären Spielzeit sowie der Verlängerung geschossen und auch den ersten Treffer vom Punkt im Elfmeterschießen erzielt. Lange Zeit führten die Argentinier souverän mit 2:0 bis zur 79. Minute. Bis Mbappé das Spiel für den Vize-Weltmeister zwischenzeitlich ausglich.
Neben den Superstars wie Mbappé, Hugo Lloris oder Olivier Giroud hatte Frankreich auch einige Bundesliga-Spieler im WM-Kader, wie beispielsweise den Gladbacher Marcus Thuram und den Eintracht-Star Randal Kolo Muani. Beide wurden in der ersten Halbzeit von Nationaltrainer Didier Deschamps für Ousmane Dembélé und Giroud eingewechselt. Die richtige Entscheidung, wie sich nach wenigen Minuten herausstellte. Das eingeschlafene Spiel der Franzosen nahm etwas an Fahrt auf.
"Frankfurt ist so stolz auf dich", schrieb die Eintracht auf Twitter. Ihr Sportvorstand Markus Krösche wurde anschließend wie folgt zitiert:
Borussia Mönchengladbach lobte ihren Spieler Marcus Thuram ebenfalls mit den Worten: "Wir sind stolz auf dich."
Auch Bayerns Innenverteidiger Dayot Upamecano und Kingsley Coman wurden im WM-Finale von Deschamps eingesetzt. Upamecano von Beginn an, Coman kam in der 71. Minute – kurz bevor Mbappé den Doppelpack (80. Minute und 81.) zum Ausgleich schoss. Coman sieht sich nun allerdings nach seinem verschossenen Elfmeter rassistischen Kommentaren auf Instagram ausgesetzt.
Die Bayern-Spieler Benjamin Pavard und Lucas Hernández kamen im Finale nicht mehr zum Zug. Letzterer zog sich zu Turnierbeginn einen Kreuzbandriss zu, der alle Hoffnungen auf weitere Einsätze bei der WM vorzeitig beendete.
Für die geknickten Franzosen gab es auch vonseiten der Bayern nur aufbauende Worte und einen ganz besonderen Appell.
Die Bayern gratulierten ihren Spielern auf ihren Social-Media-Accounts unter anderem mit den Worten: "Kopf hoch, Jungs. Es gibt viel, auf das ihr stolz sein könnt."
In eine ähnliche Kerbe schlug auch Sportvorstand Hasan Salihamidžić nach dem Finale. Er betonte: "Mir tut es für unsere französischen Spieler leid. Sie haben sehr starke Leistungen gezeigt."
Auch Präsident Herbert Hainer lobt die französischen Stars und gibt sich motiviert für den zweiten Saisonteil nach der WM-Pause:
Die Bayern nehmen am 3. Januar wieder ihre Vorbereitungen für die anstehenden Spiele in der Bundesliga und der Champions League auf, in der es im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain auch ein Duell mit den WM-Finalisten Messi und Mbappé geben wird.
Dafür gibt es noch einen Appell des Vorstandschefs des deutschen Rekordmeisters, Oliver Kahn: "Nach einem verlorenen Endspiel geht es darum, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Alle Spieler können insgesamt sehr stolz auf ihre Leistungen sein." Er selbst hatte im WM-Endspiel 2002 gegen Brasilien verloren.