Deutschland spielte am Sonntagabend unentschieden gegen Spanien.Bild: IMAGO images/Eibner International
WM 2022
Die Partie von Deutschland gegen Spanien, die mit 1:1 unentschieden endete, stellte einen neuen TV-Rekord auf. Bezüglich der Quoten litt die Weltmeisterschaft von Beginn an unter der großen Kritik am Gastgeber Katar und der Fifa. Nun wendete sich das Blatt wohl etwas – zumindest bedingt.
Rekord von über zehn Millionen bei WM 2022 geknackt
Das Match zwischen Deutschland und Spanien ist das erste der WM 2022, das über zehn Millionen Menschen geguckt haben sollen. Insgesamt haben laut "DWDL" 17,05 Millionen Personen eingeschaltet. Damit knackte das Spiel den deutschen TV-Rekord für die WM 2022 deutlich. Die Partie gegen Japan sahen im Vergleich etwa nur 9,2 Millionen Menschen und somit fast acht Millionen Fußballfans weniger.
Die Übertragung von Spanien gegen Deutschland knackte den Quoten-Rekord der WM 2022. Bild: IMAGO images/Sven Simon
Die Quote lag damit bei 49,3 Prozent, womit knapp jede zweite Person, die ihren Fernseher eingeschaltet hatte, das WM-Spiel laufen ließ. Magenta TV, die die WM 2022 auch ausstrahlen, sowie die Zuschauer:innen bei Public-Viewing-Veranstaltungen wurden dabei nicht mit einberechnet.
Die besseren Werte könnten auch an dem Umstand liegen, dass die sportliche Lage des DFB-Teams ernst war. Hätte die deutsche Nationalelf eine Niederlage einstecken müssen, wäre das Erreichen des Achtelfinales so gut wie ausgeschlossen gewesen. Durch das Unentschieden ist ein Weiterkommen allerdings noch möglich.
Doch im Vergleich zu vergangenen Weltmeisterschaften sind die Werte dennoch etwas schwach. Damals lag die Quote teilweise über 80 Prozent. Auch der Rekord von 17,9 Zuschauer:innen beim Finale der Frauen-WM 2022 wurde noch nicht geknackt.
Katar-Boykott sorgt für relativ miese Quoten
Die Gründe für die vergleichsweise schlechten Einschaltquoten sind vielfältig. Zum einen herrscht große Kritik an Katar, da tausende Gastarbeiter beim Bau der Stadien ihr Leben verloren haben sollen. Von "moderner Sklaverei" ist die Rede.
Außerdem haben Frauen dort eingeschränkte Rechte und brauchen etwa noch die Erlaubnis ihres Mannes, um studieren oder arbeiten zu können. In einem Interview bezeichnete WM-Botschafter Khalid Salman Frauen obendrein als "Süßigkeiten".
In diversen Bundesliga-Stadien starteten Fans Boykottaufrufe gegen die WM 2022.Bild: IMAGO images/Sportfoto Rudel
Auf Homosexualität steht in Katar währenddessen eine mehrjährige Haftstrafe. Statements gegen die schwerwiegende Diskriminierung werden allerdings gezielt unterbunden, so wie etwa bei der One-Love-Binde. Die DFB-Elf hatte ursprünglich vor, diese zu tragen, gab jedoch nach, nachdem die Fifa mit sportlichen Sanktionen gedroht hatte.
Boykott lässt wie erwartet nach
Allgemein steht auch die Fifa in größerer Kritik. Mittlerweile gibt es einige Hinweise, dass Katar nur durch Korruption zum Gastgeber wurde.
Im Zuge dessen starteten etliche Fußballfans eine Boykott-Katar-Kampagne, die auf Social Media und mit Plakaten und Bannern in diversen Stadien der Bundesliga stattfand. Daraufhin schlossen sich auch Bars an, die ankündigten, die WM 2022 nicht zu zeigen. Wie zuvor von einigen Seiten vermutet, lassen nun allerdings viele Fans bei einem spannenden Spiel wieder vom Boykott ab.
Noch immer ist nicht so richtig klar, wohin es für den 1. FC Nürnberg in dieser Saison gehen wird. Die Mannschaft ist eine der großen Wundertüten in der zweiten Fußball-Bundesliga.