Im Moment der bittersten Niederlage formulierte Julian Nagelsmann direkt eine Kampfansage. "Wir wollen 2026 Weltmeister werden", machte der Bundestrainer nach dem Aus im EM-Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger Spanien deutlich.
In den kommenden zwei Jahren hat Nagelsmann viel Arbeit vor sich, um eine Mannschaft zu formen, die das wirklich schaffen kann. Nach den Rücktritten von Toni Kroos und Thomas Müller müssen zwei erfahrene Spieler ersetzt werden. Unklar ist außerdem, wie es mit Manuel Neuer und İlkay Gündoğan weitergeht.
Watson gibt dir einen Überblick, was du über die Fußball-WM 2026 wissen musst.
Zum ersten Mal in der WM-Geschichte werden an einer Weltmeisterschaft 48 statt wie bisher 32 Teams teilnehmen. Daher wird das Turnier auch gleich von drei Nationen ausgetragen. Die USA, Kanada und Mexiko sind die kommenden Gastgeber – damit wird die Endrunde in komplett Nord- und Mittelamerika stattfinden.
Die USA verpatzten eine erste Generalprobe mit Blick auf die WM jedoch bereits in diesem Sommer. Als Ausrichter der Copa América gaben sie ein erschreckendes Bild ab.
"Sie haben gesagt, dass die Plätze in perfektem Zustand seien und viele Lügen erzählt", sagte Uruguays Trainer Marcelo Bielsa. "Man sah, dass die Rasenflächen nicht gut waren. Sie sagten auch, dass die Trainingsplätze perfekt wären, aber Bolivien konnte zum Beispiel darauf nicht trainieren. Ich habe Bilder gesehen, die das belegen. Das ist eine Plage voller Lügner."
Nach dem Halbfinale gerieten außerdem Spieler seines Teams mit kolumbianischen Fans aneinander. "Man muss sich nur anschauen, was passiert ist: Ihre Freundinnen, Frauen, Mütter, sogar Babys wurden angegriffen – was hätten Sie da getan?", sagte Bielsa.
Verschlimmert wurde die komplette Situation noch vor dem 1:0-Finalsieg von Argentinien über Kolumbien. Die Partie konnte erst mit 82 Minuten Verspätung angepfiffen werden.
Fans verschafften sich Zugang zum Stadion, indem sie durch Lüftungsschächte krabbelten oder über Zäune kletterten. Personen, die Tickets für das Spiel hatten, wurde der Einlass hingegen verwehrt.
Die WM 2026 beginnt am 11. Juni mit dem Eröffnungsspiel in Mexiko-Stadt im Aztekenstadion. Das Finale wird am 19. Juli in New York im Metlife-Stadium gespielt.
Insgesamt dürfen 16 europäische Teams an der Endrunde teilnehmen. Die Qualifikation für das Turnier wird zwischen März und November 2025 in zwölf Gruppen mit je vier oder fünf Teams ausgespielt.
Die jeweiligen Gruppensieger qualifizieren sich automatisch für das Turnier, die zwölf Gruppenzweiten spielen mit den vier Gruppensiegern der parallel stattfindenden Nations League in den Play-offs im März 2026 die restlichen vier Plätze aus.
Auf wen beispielsweise auch die DFB-Elf auf dem Weg nach Amerika trifft, ist noch unklar. Die Auslosung soll erst im Dezember 2024 stattfinden.
Durch die Aufstockung auf insgesamt 48 Nationen ändert sich auch der gewohnte Turniermodus. Es wird nicht länger in acht Vierergruppen gespielt, von denen sich die beiden Gruppenbesten für das Achtelfinale qualifizieren.
Nun wird während der Gruppenphase in zwölf Vierer-Gruppen gespielt werden, das Turnier wird nun 104 und nicht mehr nur 64 Spiele umfassen. Die acht besten Gruppendritten erreichen neben den zwölf Gruppensiegern und den zwölf Gruppenzweiten die K.-o.-Runde, die künftig mit dem Sechzehntelfinale beginnt.
Insgesamt 78 Spiele werden in den USA stattfinden. In Mexiko sind es drei Spielorte, in Kanada sogar nur zwei, doch beide werden jeweils 13 Spiele austragen.
Um die Reisen für Fans und Mannschaften zu reduzieren, wurden die Orte in die drei Regionen Eastern, Central und West unterteilt.