Die Europameisterschaft in Deutschland endete in Berlin – und die ARD überraschte mit einer großen Besetzung: Das Finale wurde von gleich zwei Personen moderiert, Esther Sedlaczek und Alexander Bommes waren gemeinsam im Einsatz. Und sie wurden von zwei Expert:innen begleitet: Bastian Schweinsteiger und Almuth Schult gaben ihre Einschätzungen ab.
Im Vorlauf der Partie wurde ein letztes Mal das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft thematisiert. Und dabei fielen einige interessante Aussagen. Vor allem wegen eines Schiedsrichters und der deutschen Torhüterfrage kochten die Emotionen hoch.
Einig waren sich alle vier ARD-Akteur:innen: Deutschland hatte Spaß und Freude mit dem Team von Julian Nagelsmann. Schult zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung, zumal Nagelsmann "ein Projekt übernommen hat, das am Boden lag" und auch der Bundestrainer zu Beginn "nicht richtig in Tritt gekommen" sei. Doch dann legte die Mannschaft den Schalter um. "Ich kann seine Emotionalität nach dem Aus sehr gut verstehen."
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Überraschend war, dass ausgerechnet Moderatorin Sedlaczek mit einem Halbsatz den kritischsten Satz der Vierer-Runde sagte: "Dass da spielerisch noch Luft nach oben ist, ist uns allen klar."
Schweinsteiger fand es besonders schön, dass die "Mannschaft endlich mal wieder Euphorie entfacht hat". Und er nannte das Erreichen des Viertelfinales einen "Erfolg".
Ganz kurz kam Alexander Bommes noch einmal auf den bereits tausendfach diskutierten, nicht gegebenen Elfmeter für Deutschland gegen Spanien zu sprechen, auch wenn er das kurzfristig zu bereuen schien. "Bei dir, Almuth, habe ich immer Angst, dass du dich in Rage redest."
Am Ende war man sich einig: Schweinsteiger und Schult sind immer noch unzufrieden damit, dass der Schiedsrichter sich die Szene nicht noch einmal anschaute, wie es beispielsweise der deutsche Referee Felix Zwayer im Halbinale zwischen England und der Niederlande gemacht hatte. Sedlaczek konnte sich ein Grinsen aufgrund der emotionalen Reaktionen der Expert:innen nicht verkneifen: "Es kocht noch. Da ist nichts abgehakt."
Abschließend blickte das ARD-Team auf die Zukunft des DFB-Teams und auch noch einmal auf die Torhüterfrage. Bastian Schweinsteiger nannte sofort einen Namen: "Wenn du Manuel Neuer im Team hast, ist der eine richtig wichtige Säule." Dass sein ehemaliger Mitspieler in zwei Jahren schon 40 Jahre alt ist, scheint für ihn keine Rolle zu spielen. "Ich finde, so viele bessere gibt's auf der Welt nicht. Wenn er gesund ist, ist er der beste Torwart."
Almuth Schult ist selbst Torhüterin und blickte auf mögliche Nachfolger: "Natürlich könnte relativ schnell Marc-André ter Stegen übernehmen. Nübel hat eine tolle Saison in Stuttgart gespielt." Und überraschte dann mit einem ungewöhnlichen Namen: "Atubolu in Freiburg als relativ junger Torwart hat gezeigt, dass er in der Bundesliga dem Druck standhält und vielleicht aus der U21 hinauswachsen kann in die A-Nationalmannschaft."
Das war der Moment, in dem Schweinsteiger ein "Aber" einwarf: "Wir sollten nicht den Fehler machen, jetzt nur auf die Jugend zu schauen. Jetzt haben wir mal ein gutes Turnier gespielt, bitte lasst die besten Spieler spielen. Wir müssen uns auf die Qualität konzentrieren, nicht auf das Alter."