Beim FC Schalke kehrt einfach keine Ruhe ein. Bereits früh in der Saison trennte sich der S04 von Karel Geraerts, obwohl er doch auf die Prinzipien Geduld und Nachhaltigkeit setzen wollte, um den Wiederaufstieg zu schaffen. Doch alle Geduld scheint aufgebraucht, alle Nachhaltigkeit vergessen, stattdessen fordern viele im Schalke-Umfeld bereits das Aus von Geraerts-Nachfolger Kees van Wonderen.
Dabei ist der Niederländer gerade einmal vier Pflichtspiele im Amt. Von denen verlor Schalke jedoch drei Stück und holte lediglich ein Remis. Bei den Auftritten unter Wonderen wirkte die Mannschaft hinten konzeptlos, vorne ideenlos und insgesamt kaum verbessert.
Nun hat Trainer-Legende Huub Stevens seinem Landsmann einen wichtigen Ratschlag gegeben.
In den vergangenen Wochen wurde unter anderem viel kritisiert, dass van Wonderen wirkt, als hätte er keinen Plan. Er selbst verteidigte sich auf seine ganz eigene Weise und betonte gleich bei mehreren Gelegenheiten, dass er kein "Harry Potter" sei, was ihm einiges an Spott auf Social Media einbrachte.
Laut Schalke-Legende Huub Stevens, der den Verein 1997 zum Sieg des Uefa-Pokals führte, muss van Wonderen jedoch auch alles andere als zaubern. Im Gegenteil: "Auf Schalke musst du auch ab und zu mal einfach Fußball spielen", erklärte Stevens im Interview mit Sky Sport. Das sei für niederländische Trainer aber nicht leicht, denn diese würden "immer strategisch sein, taktisch gut da stehen" wollen und Druck aufbauen.
Stevens stellte klar:
Stevens betonte zudem, wie wichtig auf Schalke das Kollektiv ist. Für ihn sei es in der Mannschaft ähnlich wie im Aufsichtsrat: "Du brauchst von allem etwas." Für das Team bedeutet das laut Stevens: "Du kannst nicht mit elf Messis Meister werden. Du brauchst auch andere Typen, die Messi die Bälle zuspielen. Du brauchst auch Leute, die die Bälle gewinnen."
So müsse es auch im ganzen Verein sein. Auch der Aufsichtsrat müsse "ein Team" sein und könne wiederum nicht ausschließlich aus "Ultras" bestehen. Stattdessen bevorzugt Stevens auch dort einen guten Mix – unter anderem durch die Rückkehr eines alten Bekannten auf Schalke: Clemens Tönnies.
Er wisse nicht, wie der ehemalige Schalke-Boss und Aufsichtsratsvorsitzende zu einer solchen Idee stehe. Doch es wäre eine Sache, die Stevens, wenn er könnte, "durchführen würde". Dennoch weiß auch er, dass ein solcher Schritt in Teilen des Vereins anecken würde.
"Aber es geht nicht um eine Person, sage ich. Es geht um ein Team. Und wir vergessen, wie wichtig Clemens gewesen ist für Schalke. Das dürfen wir nicht vergessen." Wenn Tönnies zurück auf den Posten kommen würde, glaubt Stevens, würde der Verein davon zumindest nicht schlechter werden.