Wenn der FC Schalke 04 am Samstagabend Hertha BSC empfängt, treffen in der 2. Bundesliga nicht nur zwei echte Traditionsvereine aufeinander, es wird zugleich auch das vorerst letzte Mal sein, dass Jakob Fimpel bei den königsblauen Profis an der Seitenlinie steht.
"Wie es besprochen war, geht es nach dem Spiel am Samstag weiter in der U23", erklärte der Interimstrainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Hauptstadtklub selbst kurz und knapp.
Schalke hat zwar noch immer keinen neuen Trainer gefunden, also einen Nachfolger für Karel Geraerts, der 35-jährige Coach der Zweitvertretung ist aber offensichtlich trotzdem schon endgültig raus aus dem Rennen.
Ohnehin hatte von Anfang an wenig dafür gesprochen, dass er das Amt längerfristig bekleidet. Ihm fehlt die notwendige Uefa-Pro-Lizenz, weshalb eine Weiteranstellung mit Strafzahlungen für den Verein verbunden gewesen wäre.
Angst und Bange muss den Fans nun trotzdem nicht werden, zumindest nicht ob der Trainersuche. Denn nach Informationen der "Bild" geht diese jetzt in "die finale Phase". Ben Manga, der für die Suche verantwortlich ist, hat demnach noch zwei Kandidaten auf der Liste.
Dem Kontrollgremium werde er die beiden Trainer vorstellen und seinen Favoriten benennen, Gegenwind aus dem Aufsichtsrat wird nicht erwartet. Die Verkündung des neuen Cheftrainers soll trotzdem frühestens am Sonntag erfolgen, um vor dem Duell mit Hertha Interimscoach Fimpel nicht unnötig zu belasten.
Welche beiden Übungsleiter Manga nun noch auf dem Zettel hat, geht aus dem Bericht indes nicht hervor. An anderer Stelle aber präzisiert die "Bild" zumindest das Profil des neuen Chefs: Er soll wie Vorgänger Geraerts wieder aus dem Ausland kommen, aber dennoch der deutschen Sprache mächtig sein.
Zudem sei es der sportlichen Führung wichtig, dass der neue Coach die jungen Spieler integrieren und weiterentwickeln kann.
Diskutiert wurde im Verlauf des Freitags vor allem ein Name: Raphael Wicky. Der Ex-Profi kickte in der Bundesliga einst für Werder Bremen und den Hamburger SV, lief dazwischen auch mal für Atlético Madrid auf. 2009 beendete er seine Karriere als Aktiver, in seiner Heimat startete er wenig später eine Laufbahn als Trainer.
Wicky arbeitete seither beim FC Basel, bei den Young Boys sowie in den USA. Mit YB holte er das Double, seit März aber steht er ohne Verein da. Die Chance also für den FC Schalke 04? Wohl nicht. Sky-Reporter Dirk große Schlarmann jedenfalls dementierte am Freitagabend die Gerüchte rund um den Schweizer.
Der Schalker Anhang wird sich vorerst also noch gedulden müssen. Am Samstagabend steht ja aber ohnehin erstmal etwas an, das spannender als die Diskussion über jede Trainersuche ist: ein Heimspiel unter Flutlicht.