Auf dem Platz hat der HSV zuletzt zwei dicke Ausrufezeichen gesetzt. Vor der Länderspielpause fügten die Hanseaten Tabellenführer Fortuna Düsseldorf beim 3:0-Auswärtssieg die erste Saisonniederlage zu, nach der Länderspielpause fügten sie auch dem Tabellenzweiten 1. FC Magdeburg, bis dahin ebenfalls ungeschlagen, die erste Pleite zu (3:1).
Der Hamburger SV ist nun seit sechs Spielen ungeschlagen und damit in der Tabelle auf den dritten Platz geklettert. Die famose Form zeigt sich auch an der tollen Tordifferenz von +13, die mit Abstand beste der Liga. Trotz der Verletzung von Torjäger Robert Glatzel wächst damit bei den Fans die Hoffnung, dass es diese Saison doch endlich mit der Rückkehr ins Oberhaus klappen könnte.
Was sich schon jetzt als Erfolgsrezept abzeichnet: die Kaderbreite. Davie Selke kam im Sommer neu dazu und hat in der Liga bereits viermal getroffen. Ransford Königsdörffer agiert häufiger und vor allem in Abwesenheit von Glatzel erfolgreich als zweite Spitze, er steht bei fünf Treffern.
Und dann ist da auch noch Jean-Luc Dompé, der in der Vergangenheit etwa ob seiner Defensivarbeit nicht frei von Kritik war. Momentan aber sind diese kritischen Stimmen äußerst leise, denn dafür liefert der Flügelflitzer zu sehr ab. Drei Tore und zwei Vorlagen stehen in der laufenden Saison für ihn zu Buche. Dabei hat ihn eine Muskelverletzung zwischenzeitlich sogar ausgebremst.
Dass es für Dompé beim HSV aktuell gut läuft, ist laut "Bild" auf verschiedene Aspekte zurückzuführen. Da wären die weichen Faktoren, der Offensivmann soll sich in der Hansestadt wohlfühlen, im Team beliebt sein. Dazu zählt aber auch ein höherer Grad an Professionalität: Er achte vermehrt auf gesunde Ernährung, Ruhepausen und legt Zusatzschichten ein.
Den Lohn gibt es auf dem Platz. Offen ist allerdings, wie lange der HSV diesen noch mit einkassiert, denn der Vertrag Dompés bei den Rothosen läuft nur noch bis zum Ende der Saison. Ab dem 1. Januar dürfte er also frei mit anderen Vereinen verhandeln.
Nach Informationen der "Bild" hat es bisher trotzdem noch keine Gespräche zwischen dem HSV und Dompé über eine mögliche Vertragsverlängerung gegeben. Der Klub wolle demnach erstmal weiter die Auftritte des Flügelflitzers abwarten.
Der hingegen habe dem Bericht zufolge mit "Unverständnis" darauf reagiert, dass es bis dato keine Verhandlungen gebe. Er wolle schon jetzt verhandeln. Droht dem HSV trotz des sportlichen Höhenflugs intern also Krach? Das darf zumindest angezweifelt werden.
Denn Dompé selbst hat sich via X zu Wort gemeldet. "Ich freue mich zu hören, dass ich Forderungen gestellt habe. Das war mir nicht bekannt ...", kommentierte er am Mittwochabend sichtlich amüsiert. Deutlich wurde das auch durch die Wahl seiner Emojis: zwei Tränen lachende Gesichter und ein gehobener Daumen.
Zumindest intern dürfte das Thema damit also vorerst erledigt sein, der volle Fokus nun auf Elversberg liegen. Die Hamburger treten am Samstag bei der SVE an und wollen dann ihren Lauf fortsetzen. Es winkt die Tabellenspitze.