
Schalke-Vorstandsvorsitzender, Matthias Tillmann, ist auf der Trainer-Suche. Bild: dpa / Bernd Thissen
Zweite Bundesliga
Schalke-Trainer Kees van Wonderen wird den Verein im Sommer verlassen. Vorstandschef Matthias Tillmann sucht derweil nach einem Nachfolger – und hat konkrete Anforderungen.
25.04.2025, 15:0925.04.2025, 15:10
Beim FC Schalke 04 ist es in dieser Woche hoch hergegangen. Nachdem Trainer Kees van Wonderen direkt nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV seinen Abschied angedeutet hatte, bestätigte der Verein am Mittwoch offiziell das bevorstehende Ende der Zusammenarbeit am Saisonende.
"Die vier Spiele, die jetzt noch kommen, muss ich optimal genießen", sagte der van Wonderen am Sonntagabend und gab damit die Richtung vor.
Zwar habe niemand im Verein direkt mit ihm über eine Trennung gesprochen, doch für ihn selbst sei die Lage eindeutig: "Alle Signale dafür sind da. Wenn wir auf demselben Weg wären, dann würde man sich besser austauschen. Aber das ist nicht so."
Deutliche Worte, die nicht ohne Nachhall blieben. Van Wonderen kritisierte offen die Kommunikation innerhalb des Vereins und bemängelte die fehlende Rückendeckung der Verantwortlichen.
"Ich kann auch mit Kritik umgehen, aber wir sollten hier zusammenstehen. Und wenn das nicht so ist, oder man zweifelt – dann kann man besser andere Wege gehen." Auf Nachfrage konkretisierte der Coach, dass sich seine Kritik unter anderem an Vorstandschef Matthias Tillmann richte: "Zum Beispiel", sagte van Wonderen.
Knatsch mit van Wonderen: Schalke-Boss reagiert
Die Vereinsführung reagierte prompt. In einem Statement am späten Sonntagabend mahnte Tillmann, solche Kritik künftig intern zu besprechen: "Grundsätzlich erwarten wir, dass wir alle kritischen Punkte, die jemand sieht, intern besprechen. [...] In der Öffentlichkeit haben allerdings solche Punkte nichts zu suchen."
Auch im Gespräch mit dem "Kicker" äußerte sich Tillmann nochmals und betonte, dass van Wonderen seine Aussagen inzwischen relativiert habe: "Dass seine Kritik auf meine Person zugespitzt wurde, war laut seiner Aussage überhaupt nicht seine Intention. Dafür hat er sich entschuldigt."
Dabei stellte Tillmann klar: Die bevorstehende Trennung sei keine Reaktion auf die öffentlichen Äußerungen des Trainers. "Es mag die Verkündung jetzt um ein paar Tage beschleunigt haben, aber auf das Ergebnis hatte es keinen Einfluss. Das war ein Prozess, der vorher schon angestoßen war und bereits lief."
Schalke-Boss nennt Anforderungen an neuen Trainer
Während das Ende der Ära van Wonderen besiegelt ist, bleibt die Nachfolgefrage auf Schalke weiter offen. Tillmann ließ sich in Gesprächen nicht zu konkreten Namen hinreißen. Über Markus Anfang, der Anfang der Woche beim 1. FC Kaiserslautern entlassen wurde, verlor er kein Wort: "Einzelne Namen kommentiere ich nicht."
Klar sei jedoch, dass die Gespräche mit möglichen Kandidaten erst in Kürze beginnen würden. "Wer da unsere Gesprächspartner sein werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt also noch gar nicht sagen, die finale Kandidatenliste wird zeitnah stehen."
Ein Comeback von Vereinsikone Raúl, der in Fankreisen immer wieder als Wunschkandidat genannt wird, scheint unwahrscheinlich. "Natürlich löst der Name Raúl bei den Leuten viel aus, das ist ja ganz klar", sagte Tillmann.
Doch für die aktuelle Situation auf Schalke seien andere Qualitäten gefragt: "Was in unserer Situation aktuell wichtig wäre, ist ein Trainer, der Deutsch spricht und der die 2. Liga in Deutschland versteht und weiß, was es dafür braucht."
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