And the Oscar goes to...
Auch im nächsten Jahr wird Comedian Conan O'Brien die renommierte Preisverleihung moderieren und den Stars der Branche Applaus und Trophäen servieren. Wer sich am Ende die goldene Statue schnappt, ist noch offen. Einige Kinoproduktionen lassen noch auf sich warten. Genauso wie der nächste Rising Star am Schauspiel-Himmel.
Einer, der sich abseits der Leinwand für einen Award empfiehlt und derweil eine bühnenreife Show abzieht, ist Thomas Müller. Deutschlands Publikumsliebling tingelt derweil von Bühnenbild zu Bühnenbild und treibt vor allem eins: Schabernack.
Mal verkleidet als Astronaut oder posierend mit Cowboy-Hut für einen Sportartikelhersteller. Mal als grantelnder Oberbayer, der Medienvertreter:innen in der Mixed Zone freundlich foppt.
Was Müller da seit Wochen vor der Kamera macht, ist oft witzig, manchmal nachdenklich, aber in jedem Fall unterhaltsam. "Ich dachte, du kommst zu Arminia Bielefeld", schreibt ein User unter dem jüngsten Instagram-Beitrag von Müller. "Aber anscheinend hast du dich für Hollywood entschieden."
Seitdem offiziell wurde, dass Thomas Müller keinen neuen Vertrag bei Bayern München erhält, ist sein Name in aller Munde. Die Chefetage des FC Bayern redet: Max Eberl sagt sorry, Christoph Freund nimmt Stellung, und selbst Uli Hoeneß mischt sich ein. Dabei bleibt nicht aus, dass auch Thomas Müller über Thomas Müller redet.
Und umso häufiger er ein Wort über sich und seine Zukunft verliert, desto beliebter wird er. Bei Fußball-Fans, Werbepartnern und anderen Vereinen. Nicht verwunderlich also, dass Müller jetzt tatsächlich gewechselt ist. So formulierte es zumindest die Rasendüngermarke Turbogrün, für die der Weltmeister von 2014 künftig als Botschafter die Verkaufszahlen ankurbeln soll. Pläne für den eigenen Garten hat Müller also schon. Aber darüber hinaus?
Dass Thomas Müller auch nach dem Ende seiner Zeit beim FC Bayern als Spieler weitermacht, davon gehen viele aus, die ihm nahestehen. "Ich habe das Gefühl, dass er immer noch viel Spaß am Fußball hat", sagte kürzlich Joshua Kimmich – und verriet dabei, dass dieses Thema zwischen den beiden durchaus schon zur Sprache kam: "Das eine oder andere Mal" hätten sie sich bereits darüber unterhalten.
Auch Sportdirektor Christoph Freund zeigt sich überzeugt, dass Müllers Karriere noch nicht vorbei ist. "Ich bin überzeugt, dass es nicht zu Ende ist und er die Energie hat, was Neues anzugreifen", sagte er. Wie Müller trainiere und lebe, spreche klar für eine Fortsetzung. "Egal, wo er hingeht, er wird diesen Verein bereichern."
Fest steht: Beim FC Bayern wird Müller nicht bleiben. Einen neuen Vertrag gibt es nicht, nur eine Mini-Verlängerung, damit er auch in den USA im Zuge der Klub-WM (14. Juni bis 13. Juli) auf Abschiedstour gehen kann.
Und dann? Müller selbst gibt sich zurückhaltend. "Die Planung kenne ich noch nicht. Während der heißen Wochen habe ich nichts vorangetrieben", sagte er nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League gegen Inter Mailand.
Viel aus der Nase ziehen lässt sich Müller nicht. Dafür weiß man nun, was er nicht will: In die MLS zum FC Cincinnati gehen. Wie die "Bild" berichtet, soll Müller ein konkretes Angebot abgelehnt haben.
Da wäre aber noch ein anderer Verein. In Italien soll Müller ebenfalls bereits einen potenziellen Arbeitgeber abgewiesen haben. An einem Wechsel zur AC Florenz, für die einst auch Mario Gomez (2013 bis 2015) oder Franck Ribéry (2019 bis 2021) nach ihrer Bayern-Zeit kickten, soll der Rekordspieler der Münchner kein Interesse haben, auch wenn ein Vermittler eingeschaltet worden sein soll.
Angeblich soll Florenz aber nicht der einzige Serie-A-Verein sein, bei dem der Name Müller als mögliches Transferziel gefallen ist. Auch über Lazio Rom, wo einst Miroslav Klose nach seiner Bayern-Zeit die Karriere beendete, wurde schon spekuliert.
Und dann ist da noch Brasilien – das Land, in dem Müller 2014 Weltmeister wurde. Ein Wechsel zu Internacional Porto Alegre? Eher unwahrscheinlich. Zwar wurde darüber spekuliert, doch "Globo Esporte" verwies schnell auf zwei Quellen, die ein tatsächliches Interesse dementierten.
Weitere Spekulationen reichen von Fenerbahçe Istanbul über verschiedene Premier-League-Klubs bis nach Saudi-Arabien, wo Cristiano Ronaldo und andere Altstars ihre Karrieren in die Verlängerung schieben.
Die Gerüchteküche brodelt also. Und Müller? Der lässt sich Zeit. Pläne für den eigenen Garten hat er bereits. Alles andere: Wird sich schon zeigen.
(Mit Material von dpa)