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DFB-Legende Alex Popp über Millionentransfer und Wechsel ins Ausland

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Seit 2012 beim VfL Wolfsburg: Alexandra Popp. Bild: IMAGO / Eibner
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DFB-Legende Alex Popp über Wolfsburg und Millionen-Gehälter

Die ehemalige Nationalspielerin Alexandra Popp ist nicht müde geworden. Sie kämpft immer noch. Auf und neben dem Platz. Für Erfolg und die Professionalisierung im Frauen-Fußball.
24.04.2025, 13:1924.04.2025, 13:19
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Drei Spieltage noch, dann endet die Saison in der Frauen-Bundesliga. Für den VfL Wolfsburg geht es um nichts weniger als die direkte Qualifikation für die Champions League – ein Fernduell mit Frankfurt, bei dem jede Nuance zählt.

Mitten in diesem Saisonfinale steht eine, die sich längst aus dem Nationalteam verabschiedet hat und doch nicht aufhören kann zu kämpfen: Alexandra Popp.

13 Pokalsiege, sieben Meistertitel, drei Champions-League-Triumphe und Olympia-Gold. Alex Popp, von den meisten liebevoll "Poppi" genannt, zählt zu den erfolgreichsten Fußballerinnen Deutschlands.

Auch wenn sie die DFB-Kapitänsbinde an Giulia Gwinn weitergegeben hat und seit Ende Oktober 2024 nicht mehr für das DFB-Team stürmt, bleibt sie laut. Vor allem, wenn es um die Zukunft ihres Sports geht.

Kein Wechsel ins Ausland: Alex Popp outet sich als "Heimscheißer"

In einem Gespräch mit dem Sportjournalisten Manu Thiele blickt die 33-Jährige auf ihre Karriere zurück. Und auf Entscheidungen, die sie bewusst gegen Trends und Millionen getroffen hat. "Weil ich absoluter Heimscheißer bin", antwortet Popp auf die Frage, warum sie nie ins Ausland gewechselt ist.

"Alleine ins Ausland? Da habe ich total Schiss vor." Mehr noch: Es habe einfach keinen Grund gegeben, zu gehen. In Wolfsburg habe sie alles gehabt: sportlichen Erfolg, Vertrauen, Entwicklungsmöglichkeiten. "Ich bin hier zur Kapitänin geworden, in der Nationalmannschaft auch. Irgendwas habe ich ja richtig gemacht."

Das sieht ihr Verein ganz ähnlich. Immerhin hat der VfL Wolfsburg mit Popp bis 2026 verlängert. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich beim VfL Wolfsburg sehr wohl fühle und dankbar bin für das Vertrauen über viele Jahre", sagte sie nach Bekanntgabe der Verlängerung.

Die Torjägerin ist überzeugt dort "noch einiges an Qualität herauszuholen". Gleiches gilt für die Frauen-Bundesliga im Allgemeinen. Die Liga hinkt in Sachen Professionalisierung hinterher, wie Popp findet. Im Interview mit Thiele spricht sie über Missstände im Frauen-Fußball. Über Stadien ohne Flutlicht und über die Notwendigkeit von professionellen Strukturen.

Alex Popp befürwortet Gehaltsobergrenze im Fußball

Gleichermaßen warnt sie aber auch vor einer negativen Entwicklung, die den Weg ihrer männlichen Kollegen kopiert. "Je mehr verdient wird, desto mehr wird nur noch auf das Geld geschaut", sagt sie und befürwortet deshalb eine Gehaltsobergrenze.

Der Marktwert eines Spielers scheint derweil wichtiger als der Sport. Es gehe weniger um die Leidenschaft, den Spaß und darum, weshalb so viele Menschen Fußball spielen. "Man hat das Gefühl, da geht etwas verloren."

"Überdimensionalen" Summen begegnet Popp mit Skepsis. Genauso dem Rekord-Deal von US-Nationalspielerin Naomi Girma, für die der FC Chelsea 1,1 Millionen Dollar an San Diego Wave zahlte.

Bereits im Vorjahr hatte Bay FC 735.000 Euro für Racheal Kundananji an Madrid CFF überwiesen. Auch in Deutschland schrieben die Summen zuletzt Geschichte: Über 400.000 Euro soll der FC Bayern für Lena Oberdorf an den VfL Wolfsburg gezahlt haben. Millionen-Gehälter braucht es laut Popp nicht, vielmehr sollte gesichert sein, dass Fußballerinnen so viel verdienen, um Vollprofis zu sein.

Wie man diesem Trend der Mega-Gehälter entgegensteuern kann? "Echt schwer", sagt Popp. Eine Lösung dafür ist ihr noch nicht in den Sinn gekommen.

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