Komplett zufrieden wird beim FC Schalke 04 wohl niemand in die Winterpause gehen, wenngleich den Königsblauen in den vergangenen Wochen doch noch die Trendwende gelungen ist. Nach dem schlimmen Saisonstart mitsamt Trainerwechsel haben die Knappen von den jüngsten sechs Spielen nur noch eines verloren.
Dabei gelangen zwar lediglich zwei Siege, im Tabellenkeller haben sich die Schalker damit aber trotzdem etwas Luft verschafft. Vor dem Hinrundenfinale gegen Spitzenreiter Elversberg steht der Traditionsklub bei 17 Zählern, hat damit vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.
Im Idealfall bauen die Gelsenkirchener den Abstand am Freitag weiter aus, im schlimmsten Fall stehen sie zu Weihnachten aber immerhin über dem Strich. Daran hat auch ein Mann seinen Anteil, den auf Schalke in der Vergangenheit einige schon mehrfach abgeschrieben hatten: Marcin Kaminski.
Der Vertrag des polnischen Innenverteidigers verlängerte sich in der Vorsaison lediglich per Einsatzklausel, auch in dieser Saison weist er laut "Bild" eine Vielzahl an schwachen Statistiken auf.
So werden in einem Bericht insgesamt acht Gegentore gezählt, bei denen Kaminski schlecht ausgesehen hat. Bei gerade einmal zehn Einsätzen ist das eine bemerkenswerte Häufung.
Der Pole habe sich ausspielen lassen, sei den Gegenspielern nur hinterher gejoggt oder habe schlichtweg falsch gestanden – die Art der Fehler ist ganz unterschiedlich. Dass er momentan gesetzt ist und somit den Vorzug vor Tomáš Kalas erhält, mag also manchen Fan verwundern.
Der Tscheche ist schließlich fit, gewinnt im Schnitt 20 Prozent mehr Zweikämpfe als Kaminski und bewegt sich im höheren Tempo über das Feld. Von reiner Willkür des Trainers kann aber trotzdem nicht die Rede sein.
Denn laut "Bild" ist Kees van Wonderen nicht zufrieden mit der Spieleröffnung von Kalas. Darunter würde das ganze Schalker Spiel leiden. Kaminski weist in dieser Hinsicht Vorteile auf, hat daher momentan die Nase vorne.
So hat der Pole die zweitbeste Passquote innerhalb der Mannschaft, legt im direkten Vergleich mit Kalas gerade bei langen Bällen deutlich mehr Präzision an den Tag. Als Linksfuß hat er links in der Innenverteidigung zudem einen natürlichen Vorteil.
Von der gehobenen spielerischen Qualität in der Innenverteidigung profitiere vor allem Paul Seguin, der den flachen Aufbau so aus dem Zentrum weiter vorantreiben kann. In der Konsequenz wiederum profitiert das ganze Team, die Ergebnisse geben van Wonderen durchaus recht.
Bestätigt Schalke gegen Elversberg den Trend, gibt es zu Weihnachten vielleicht doch so etwas wie gute Laune.