Hertha-Trainer Christian Fiél brauchte eine gewisse Zeit, um den emotionalen Mittwochabend zu verarbeiten. 120 Minuten, davon fast 100 in Unterzahl, macht ihn seine Mannschaft mit ihrem Auftritt im DFB-Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Köln "stolz", wie er auf einer Pressekonferenz erklärte. Am Ende war es ein Elfmeter in der letzten Minute des Spiels, der das 2:1 für die Rheinländer bedeutete und Herthas Aus besiegelt hatte.
Der Traum vom Finale im eigenen Stadion ist wieder einmal geplatzt. Nun können sich die Berliner voll auf die Mission Bundesliga-Aufstieg konzentrieren. "Es gilt 100 Prozent Fokus auf Fürth", sagte der Trainer vor dem schweren Auswärtsspiel am Samstagmittag.
Zwar stehen sie auf Rang neun, doch der Abstand zu Platz zwei beträgt lediglich zwei Punkte. Dass es am Ende der Saison tatsächlich zu einer Bundesliga-Rückkehr kommt, bezweifelt hingegen ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek.
Die 39-Jährige ist gebürtige Berlinerin und war mit zwölf Jahren zum ersten Mal im Berliner Olympiastadion, seitdem drückt sie dem Hauptstadtklub die Daumen und hat daher auch die zweite Liga im Blick.
Davon, dass ihre Hertha am Ende der Saison in dieser "kuriosen" Liga auf Rang eins oder zwei steht, ist sie nicht zu einhundert Prozent überzeugt.
Es sei "alles drin", sagte sie im Podcast "Copa TS" von Tommi Schmitt und führt den aktuell vermeintlich kriselnden HSV auf Platz zwei. "Gefühlt stand er an Spieltag acht auf Platz neun, dann hat er ein Spiel gewonnen und war wieder ganz nah an der Tabellenspitze."
Dennoch schränkt sie ein: "Ich bin da auch ein bisschen krisengebeutelt, ehrlich gesagt, in den letzten Jahren. Man wird irgendwann von Natur aus pessimistisch. Ich bin da gerade bei der Hertha echt mega-zurückhaltend."
Wenngleich sie beteuert: "Eine Traumvorstellung wäre schon, dass der 1. FC Köln, der Hamburger Sport-Verein und auch Hertha BSC in der Bundesliga spielen. Ganz klar", betont sie. Für sie gehören diese drei Teams einfach ins Oberhaus.
Aktuell kann das Trio auch noch den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen. "Das ist schon Wahnsinn, wie dicht das alles beieinander ist – und wie groß die Sprünge entsprechend ausfallen können", urteilt die ARD-Moderatorin. "Das ist vielleicht nicht das, was du dir wünscht. Aber es macht schon Spaß."
Zwar würde sie es anderen Klubs wie Kiel oder Heidenheim gönnen, Bundesliga-Fußball spielen zu dürfen, aber "die Konstellationen, die daraus entstehen in der Bundesliga, sind einfach toll."