Es war dann doch etwas überraschend, mit welcher Deutlichkeit Michael Schumacher seine vertraglichen Verbindungen zur Formel 1 abgebrochen hatte. Zunächst war bekannt geworden, dass sich der Traum von einem Team Deutschland mit Nico Hülkenberg bei Audi in der kommenden Saison nicht erfüllen wird. Stattdessen setzen sie auf den Brasilianer Gabriel Bortoleto.
Nur kurze Zeit später gaben Mick Schumacher und Mercedes ebenfalls bekannt, dass seine Zeit als Test- und Reservefahrer bei den Silberpfeilen auf seinen Wunsch hin beendet wird.
"Ich möchte mich wieder zu 100 Prozent auf das Rennfahren konzentrieren. Ich möchte mich voll und ganz dem sportlichen Aspekt des Rennsports widmen. Schließlich will ich als Rennfahrer vor allem eines: Rennen fahren, denn das gibt mir das Gefühl, das ich so sehr liebe", sagte er in einer Mercedes-Mitteilung.
Mick Schumacher richtet seine Karriere 2025 nun komplett auf Alpine und die Langstrecken-WM aus. Doch es soll im Hintergrund noch einen Plan geben, der den 25-Jährigen in Zukunft wieder in ein Formel-1-Cockpit befördern soll.
Denn laut "F1-Insider" soll es zwischen dem französischen Rennstall und Schumacher eine Vereinbarung geben, dass er in anderen Serien an den Start gehen kann. Ihn soll laut des Portals vor allem die Indycar-Serie in den USA reizen, weil er seine Kontakte dorthin eh vertiefen wolle.
"Sowohl in seiner Zeit in der Formel 1 als auch in diesem Jahr bei seinen Leistungen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft haben wir gesehen, dass er ein Fahrer von unglaublichem Kaliber ist, der es verdient, in den besten Meisterschaften anzutreten", lobte ihn Mercedes-Boss Toto Wolff in seinem Abschiedsstatement über den grünen Klee.
Sollte Mick Schumacher künftig seine guten Leistungen in der Langstrecken-WM bestätigen und im Indycar auf sich aufmerksam machen, könnte sein Name in Kombination mit der Formel 1 wieder intensiver diskutiert werden – besonders in den USA.
Denn wenn ab 2026 General Motors mit Cadillac in die Königsklasse des Motorsports einsteigen wird, brauchen auch die Amerikaner Fahrer mit Formel-1-Erfahrung.
Zwar sagte sein Onkel und Sky-Experte Ralf Schumacher: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auf amerikanische Kräfte setzen werden." Dass das US-Team aber ausschließlich auf Fahrer aus der Indy-Serie setzt, hält er für ausgeschlossen.
"Auf der anderen Seite muss man fairerweise sagen, das Indycar-Niveau ist eben nicht das Formel-1-Niveau. Das haben wir bei zahlreichen Testfahrten gesehen. Was aber nicht heißen soll, dass irgendein Supertalent da schlummert, das noch keiner gefunden hat."
Und genau hier könnte Mick wieder ins Spiel kommen. Kontakt mit Dayle Coyne vom gleichnamigen Indycar-Team soll es bereits gegeben haben.
"Von daher gehe ich schon davon aus, dass man sich eine bekannte Größe holen wird, um auch einen Anhaltspunkt zu haben", führte Ralf Schumacher aus. "Man muss schon jemanden haben, wo man weiß, der kann es und auf den kann man sich verlassen."
Ein Punkt, der erneut für Mick Schumacher sprechen könnte. Schließlich unterstrich er in seinem Abschiedsstatement von Mercedes: "Sie haben mich zweifellos zu einem erfahreneren Rennfahrer gemacht, weil ich die technische Seite besser kennengelernt habe."