"Promi Big Brother" auf Sat.1 startet am 6. August in eine neue Staffel: Zunächst werden zwölf Promis in den TV-Container mit Weltall-Motto gesteckt, darunter unter anderem Melanie Müller, Ina Aogo oder Quizshow-Legende Jörg Draeger. auch viele weitere Reality-TV-erprobte Teilnehmer sind im Kandidatenfeld und werden die Stimmung in der Show sicherlich ordentlich aufheizen.
Damit wagt Sat.1 ein Stückweit auch einen Neustart in Sachen Reality-Unterhaltung, immerhin musste unter anderem vor einigen Wochen nach handfesten Skandalen und dem Tod von Kandidat Willi Herren die zweite Staffel von "Promis unter Palmen" ersatzlos abgesetzt werden.
Kurz darauf wurde auch "Plötzlich arm, plötzlich reich" aus dem Programm von Sat.1 genommen werden, nachdem Ikke Hüftgold schwere Vorwürfe gegen die Umstände der Produktion des Formats erhoben hat. Nicht unbedingt die beste Ausgangslage für "Promi Big Brother", immerhin wird die Show in den nächsten drei Wochen täglich gezeigt und ist mit finanziellem Aufwand für Sat.1 verbunden. So eine XXL-Sendung mittendrin absetzen zu müssen, wird sicherlich nicht infrage kommen.
Bei einer Online-Pressekonferenz mit dem Sat.1-Senderchef Daniel Rosemann, bei der auch watson live dabei war, ging es wohl auch im Kontext dieser Gefahr sehr ausführlich um das, was der Sender aus den vergangene Eklats gelernt hat – und vor allem, wie man das Mammut-Projekt "Promi Big Brother" über drei Wochen lang spannend gestalten, aber nicht eskalieren lassen kann. Zu den abgesetzten Shows sagte Rosemann zunächst:
Das heiße, dass man einen "guten Blick" darauf haben müsse, was man senden wolle, wie die Haltung des Senders aussehe, die nach außen repräsentiert werden solle. Insbesondere auf den "Kompass der Werte" sollte der Senderchef in der Presseveranstaltung noch weitere Male eingehen.
Wenn von dem nämlich plötzlich doch durch einen oder mehrere Promis abgewichen werde, gebe es bereits Notfalllösungen. Man wird sich dann dazu entscheiden, aktiv ins "Promi Big Brother"-Geschehen einzugreifen. Sat.1 kann das ganz einfach über die traditionelle Stimme aus dem Off, dem sogenannten "Big Brother" lösen. Rosemann erklärte:
Moderatorin Marlene Lufen pflichtete bei – "Big Brother" griff schon häufiger ins Geschehen im Container in früheren Staffeln ein, dafür habe es nicht erst einen öffentlichen Skandal gebraucht.
Gerade bei "Promis unter Palmen" ging es auch um Homophobie, Prinz Marcus äußerte sich despektierlich gegenüber der Dragqueen Katy Bähm. "Es gibt keine neue Haltung gegenüber Homophobie. Das war auch vorher nie okay und dafür stehen wir auch weiterhin nicht. Sobald dort Dinge passieren, die uns nicht gefallen, werden wir einschreiten", bekräftigte Rosemann zum Vorgehen in der nun startenden Reality-Show.
Hochprozentiges lockert die Zunge und lässt zugeknöpfte Promis locker werden. Aber auch Gewalt brach sich im TV zwischen Kandidatinnen und Kandidaten schon Bahn. Gina-Lisa Lohfink musste kürzlich in "Kampf der Realitystars" psychologisch betreut werden, als sie angetrunken auf Konflikte stieß.
watson fragte während der Pressekonferenz nach, wie der Alkoholkonsum im "Promi Big Brother"-Container geregelt werden wird. Dazu hieß es zunächst, dass Alkohol eigentlich "kein Mittel für eine Fernsehsendung sei", so Rosemann. Und weiter:
Besinnungslos besaufen wird sich also niemand bei "Promi Big Brother". Auch ein Weg, um vorhersehbare Konflikte zu vermeiden. Ganz alkoholfrei soll die Staffel aber auch nicht von vornherein werden: "Ich finde, der Umgang mit Alkohol ist dann richtig, wenn er nicht selbstverständlich immer verfügbar ist und wenn es etwas Besonderes bleiben muss und damit kontrolliert umgegangen werden kann."
Durch die Möglichkeit, jeden Streit und jede Auseinandersetzung unterbinden zu können, besteht jedoch auch die Gefahr, dass "Promi Big Brother" zu langweilig wird. Deswegen sai ein Eingriff ins Geschehen auch die "Ultima Ratio", so Rosemann:
Wichtig sei schließlich auch die Einordnung durch Marlene Lufen und den zweiten Moderator Jochen Schropp – die Geschehnisse würden durch die beiden mithilfe des Teams besprochen und aufgearbeitet werden.
Wie viel Stimmung im All aufkommen wird und wie weit Sat.1 die Promis gehen lassen wird, das zeigt sich ab Freitagabend in den kommenden drei Wochen.
Montags, mittwochs und freitags um 20.15 Uhr, ansonsten ab 22.15 Uhr auf Sat.1