Die Nachricht kam überraschend, als ProSieben bekannt gab, dass Elton nicht mehr länger "Schlag den Star" moderieren wird, sondern dafür Matthias Opdenhövel nach 13 Jahren wieder zur Show zurückkehrt. In einer offiziellen Mitteilung bedankte sich Senderchef Hannes Hiller bei Elton für "großes Entertainment" innerhalb der vergangenen Jahrzehnte. "Es war ein Fest mit dir", hieß es. Der 53-Jährige reagierte auf die Verkündung mit deutlichen Worten.
Auf seinem Instagram-Profil schrieb Elton kurz danach: "Um eins klarzustellen: Ich gebe diese wundervolle Sendung nicht freiwillig ab. Ich habe es heute erst erfahren, nachdem mein Management beim Pro7-Chef angerufen hatte, was denn an Gerüchten stimmen würde, dass ich nicht mehr 'Schlag den Star' moderieren darf." Und weiter: "Pro7 ist es scheinbar zu viel, dass ich bei RTL arbeite. Auf einmal!"
Eine Medienexpertin erklärt gegenüber watson, wie die Geschehnisse einzuordnen sind.
Medienexpertin Janine Griffel von der PR-Agentur "Griffel & Co" sagt zunächst über den Entschluss von ProSieben, Matthias Opdenhövel wieder zurückzuholen: "Eins muss man ProSieben lassen, die Entscheidung, Matthias Opdenhövel zurückzuholen, ist eine sehr clevere und wird die Fans der Sendung besänftigen. Das ist schon sehr clever gemacht." In der offiziellen Mitteilung von ProSieben gab es kein Statement von Elton, sondern es wurde sich knapp für seinen Einsatz bedankt.
Dazu stellt die Expertin fest: "In Eltons Auffassung reicht das nicht, das hat er ja sehr deutlich bei Instagram geäußert. Was da im Vorfeld gelaufen ist, nicht nur im Hinblick auf sein Engagement bei RTL, sondern auch jetzt mit der Rückkehr Stefan Raabs, wissen wir nicht, aber es scheint, als ob eine vernünftige Kommunikation nicht mehr möglich war."
Dafür veröffentlichte Elton ein ausführliches Statement auf Instagram und machte dem Sender Vorwürfe. Er stellte klar, die Sendung nicht freiwillig abzugeben und es erst an diesem Tag erfahren zu haben. Griffel meint dazu: "Ich persönlich hätte eine coolere, witzigere Aktion zum Ende besser gefunden. Das einzige Sympathische fand ich, dass er sich jetzt ein Bier aufmacht. Damit wäre am Ende auch alles gesagt gewesen. Ob es jetzt der Marke 'Elton' guttut, so ein Statement zu posten – ich denke nein."
Und weiter: "Er hat ja als Praktikant von Stefan Raab angefangen und eigentlich hätte er mit Witz und einem coolen Reel darauf reagieren müssen." Der Entertainer erhob darüber hinaus den Vorwurf, dass es dem Sender scheinbar zu viel wäre, dass er bei RTL arbeite. Dort ist er mit den Formaten "Schlag den Besten" und "Blamieren oder kassieren" zu sehen. Laut Griffel könnte allerdings noch etwas anderes dahinterstecken.
Sie meint nämlich: "Wenn man auf vielen Hochzeiten tanzt, führt man meist die Braut nicht zum Altar. Und ich denke, es war nicht nur RTL, sondern nun auch die Rückkehr von Stefan Raab und die dahinterliegenden Pläne, in denen sicher auch Elton eine Rolle spielen wird." In seinem Post wies der Moderator darauf hin, dass ihm nach 23 Jahren ProSieben nicht mal eine Abschiedsshow gegönnt werde.
Die Expertin sieht zumindest mit Blick auf die Show "Schlag den Star" keinen Grund dafür. Sie erklärt: "Bleiben wir mal kurz bei den Tatsachen. Die Show war damals eine Stefan Raab Show, die Elton dann übernommen und moderiert hat. Und bei der Show war er 'nur' der Moderator. Eine Abschiedsshow sehe ich da nicht." Zudem betont sie: "Am Ende wurde er 23 Jahre gut bezahlt. Und hat es zumindest aus Sicht von ProSieben mit der Loyalität auch nicht so genau genommen und bei der Konkurrenz moderiert."
Elton zählt in jedem Fall zu den erfolgreichsten Moderatoren Deutschlands. Ob ProSieben mit Eltons Show-Aus einen großen Fehler gemacht hat, betrachtet Griffel schließlich folgendermaßen: "Zeigen wird sich das erst im Nachhinein an den Quoten. Aber ich denke, nein. ProSieben hat mit Joko und Klaas oder Matthias Opdenhövel viele starke Gesichter und ist mutig genug, neue Formate aufzubauen und damit auch neue Gesichter zu finden."
Inzwischen gibt es auch eine Erklärung von ProSieben-Chef Hannes Hiller. Dem Medienportal "Dwdl.de" sagt er mit Blick auf Elton: "Ich versuche es mal mit einem Bild aus dem Fußball: Wenn jemand seit Jahren regelmäßig für den BVB aufläuft, aber dann immer häufiger im Fanblock den FC Bayern anfeuert, dann stellt sich doch zwangsläufig eine Frage: Wann ist die richtige Zeit für einen Vereinswechsel?"
Zu dem Vorwurf, dass ProSieben Elton über die Entscheidung nicht informiert hätte, will sich Hiller nicht äußern. Nach Informationen von "Dwdl" soll alles etwas anders gewesen sein. Das Portal berichtet, dass es bereits vor vier Wochen ein Gespräch zwischen dem Sender und Elton über die Trennung gegeben habe. Derweil stellt der Senderchef seine neuen Show-Pläne vor, die nun ohne Eltons Teilnahme auskommen.