Ist so ein Spiel noch zeitgemäß? Nach der ersten Nacht der Rosen beginnt nun die heiße Kennenlernphase mit kleineren Gruppen-Verabredungen und Einzeldates. Während Dominik einige Frauen direkt zu einem Date einlud, mussten andere wiederum um ein Treffen mit dem Bachelor kämpfen – und zwar verkleidet als Bräute, während sich Dominik die ganzen Spiele anschaute und sichtlich genoss. Das Vergnügen teilten jedoch nicht alle Zuschauer, ganz im Gegenteil: Vielen stieß das Braut-Battle sogar richtig sauer auf. Auf Nachfrage von watson verteidigte RTL hingegen das Spiel.
Bereits vor dem Start der neuen "Bachelor"-Staffel sprach Dominik über seinen Wunsch, sesshaft zu werden. Gegenüber RTL sagte er nämlich: "Ich bin ein absoluter Beziehungsmensch und wünsche mir eine Frau, mit der ich vor den Traualtar treten und hinterher eine mega geile Party feiern kann."
Aus diesem Grund dachte der Kölner Sender, dass es lustig wäre, einige Single-Ladys als Bräute verkleidet gegeneinander antreten zu lassen. In Brautkleidern kämpften Vivian, Yasmin, Bobette, Claudia, Susanna, Natalie, Irina und Anna um ein Vieraugengespräch mit dem Blondschopf. Als Siegerin des Wettkampfes ging Bobette hervor. Aber auch Anna bekam während des Spiels die Chance, sich einmal mit dem TV-Junggesellen zu unterhalten.
Das Spiel fand bei den meisten Usern jedoch wenig Anklang. Die Braut-Challenge sorgte auf Twitter für einige spöttische Kommentare: "Der Bachelor, wie er überlegt, in welchen Ländern Polygamie erlaubt ist", "Wie cringe soll die diesjährige Staffel werden? Steckt die Kandidatinnen in Brautkleider, um Hochzeit zu spielen" und "Der Tiefpunkt der Peinlichkeiten dürfte erreicht sein", twitterten unter anderem drei Zuschauer auf der Social-Media-Plattform.
Andere bemängelten die Rückständigkeit, die das Spiel ausstrahlte. So fragte eine Userin: "Wer braucht schon Emanzipation?" Und eine andere meinte ironisch: "Emanzipation in einem Bild zusammengefasst." In einem weiteren Tweet hieß es dazu: "So läuft doch eine typische Hochzeit, oder? Acht Frauen kämpfen darum, einen Mann heiraten zu dürfen. Ach, wir haben gar nicht mehr das Jahr 1650?"
Gegenüber watson äußerte sich eine Pressesprecherin zu der Braut-Challenge: "Es handelte sich hierbei um ein Spiel, bei dem für alle Beteiligten der Spaß im Vordergrund stehen sollte". Auch den Vorwurf, der "Bachelor" würde kein modernes Frauenbild vermitteln, wollte sie nicht gelten lassen:
Und weiter machte sie deutlich: "Wir vermitteln keine bestimmten Rollenbilder und setzen auf Diversität. So hat RTL bereits acht Staffeln der umgekehrten Variante, 'Die Bachelorette', ausgestrahlt und RTL+ und Vox waren mit drei Staffeln des Gay Datings 'Prince Charming' und der ersten lesbischen Dating-Show 'Princess Charming' sehr erfolgreich."
Medienexpertin Janine Griffel sagte im Gespräch mit watson über das Format: "Ich persönlich denke, dass die Zeit der Bachelor-Babes in einem Haus und der ganze Zickenkrieg etwas aus der Zeit gefallen sind. Das ganze Format ist sehr antiquiert."
Sie erklärte auch, warum sie glaubt, dass "Der Bachelor" trotzdem immer noch Zuschauer findet:
Und weiter: "Meine Einschätzung ist, dass ein Großteil der RTL-Zuschauer zumindest im tiefen Inneren noch hofft, dass sich der Bachelor für die Eine, die Einzige und die Richtige entscheidet am Ende. Also Liebe."
(swi)