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Sean Combs: Anwalt spricht von "großem Sieg" für Diddy-Verteidigung

FILE -Sean 'Diddy' Combs participates in "The Four" panel during the FOX Television Critics Association Winter Press Tour in Pasadena, Calif., Jan. 4, 2018. (Photo by Richard Shotw ...
Sean Combs muss noch auf das Strafmaß warten. Bild: Richard Shotwell/Invision/AP
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"Ein großer Sieg" für Diddy-Verteidigung: Medienanwalt klärt über Urteil auf

Am 2. Juli einigte sich die Jury auf ein Urteil von Sean Combs. In den schwersten Anklagepunkten wurde er freigesprochen. Ein Medienanwalt gibt nun Aufschluss über die Entscheidung.
03.07.2025, 17:3603.07.2025, 17:36
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Seit dem 12. Mai lief in New York der Prozess gegen Sean "Diddy" Combs. Der Rapper war jahrzehntelang einer der einflussreichsten Rapper und Unternehmer in den USA. Seine Karriere wird von schweren Anschuldigungen überschattet, wegen der er sich zuletzt vor Gericht verantworten musste.

Ihm wurden Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Straftaten vorgeworfen. Die Anschuldigungen bestritt er jedoch und plädierte auf nicht schuldig. Ursprünglich stand eine lebenslange Haftstrafe im Raum. Diese wird mit Blick auf das Urteil nicht eintreffen, denn die Geschworenen sprachen ihn von den schwersten Vorwürfen frei.

Er wurde jedoch in Anschuldigungen in Zusammenhang mit Prostitution schuldig gesprochen. Das waren die am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkte. Rechtsanwalt Christian Solmecke, Partner von der Medienrechtskanzlei WBS Legal, erklärt gegenüber watson, was das Urteil vor allem für Sean Combs bedeutet.

Medienanwalt sieht Prozess als "fatales Zeichen" für Opfer

Christian Solmecke beantwortet zunächst die Fragestellung, ob das Urteil als Erfolg für Sean Combs bezeichnet werden kann. Er sagt: "Ja, das Urteil muss als juristischer Erfolg für Sean Combs gewertet werden. Die Jury hat ihn von den schwerwiegendsten Anklagepunkten – Menschenhandel und organisierte Kriminalität – freigesprochen." Und weiter:

"Damit entgeht er einer drohenden lebenslangen Haftstrafe. Für seine Verteidigung ist dieser Freispruch in den Hauptanklagepunkten ein großer Sieg. Dennoch ist es kein vollständiger Freispruch, da er in zwei Punkten unter anderem wegen des Transports von Prostituierten verurteilt wurde, was in den USA strafbar ist."
Rechtsanwalt Christian Solmecke hat sich auf die Beratung der Internet und IT-Branche spezialisiert.
Rechtsanwalt Christian Solmecke hat sich auf die Beratung der Internet und IT-Branche spezialisiert.Bild: Tim Hufnagl

Cassie Ventura und eine Ex-Freundin, die vor Gericht unter dem Namen "Jane" auftrat, schilderten detailliert, was sie in der Zeit mit Sean Combs erlebt hätten. Jane beispielsweise, die von 2021 bis 2024 eine Beziehung mit dem Rapper geführt habe, gab an, sie sei regelmäßig zu "Freak Offs" – also exzessiven Sexpartys – gezwungen worden.

Auch Sängerin Cassie machte schockierende Angaben und sprach von jahrelanger Gewalt und sexuellen Übergriffen durch den Musikproduzenten. Solmecke betont mit Blick darauf, was das Urteil für die Zeuginnen aussagt, die den 55-Jährigen schwer belastet haben:

"Das Urteil ist auch ein schwerer Schlag für die Zeuginnen. Der Freispruch in den Punkten Menschenhandel und organisierte Kriminalität bedeutet, dass die Jury ihren Aussagen über Zwang und systematischen Missbrauch nicht den für eine Verurteilung nötigen Glauben geschenkt hat."

Darüber hinaus merkt der Medienanwalt an: "Schaut man sich den Prozess an, ist das ein fatales Zeichen für Opfer von sexualisierter Gewalt und ein enormer Rückschritt für die #MeToo-Bewegung."

Sean Combs umgeht lebenslange Haftstrafe

Bisher ist das Strafmaß noch nicht bekanntgegeben worden. Dies wird zu einem späteren Zeitpunkt von Richter Arun Subramanian erfolgen.

Welches Strafmaß allerdings zu erwarten ist, schätzt Christian Solmecke so ein: "Ihm droht nicht mehr lebenslänglich, was sicher das Wichtigste für ihn ist. Sean Combs wurde in zwei Punkten schuldig gesprochen, worauf jeweils bis zu zehn Jahre Haft drohen."

Und weiter: "Ihm drohen nun also bis zu 20 Jahre Haft, allerdings ist es denkbar, dass der Richter entscheiden wird, dass er die Strafen zeitgleich absitzen darf. Dies würde die Gesamthaftzeit nochmals deutlich reduzieren." Bis zur Verkündung des Strafmaßes müsse Sean Combs in jedem Fall in Haft bleiben.

ILLUSTRATION - 02.07.2025, USA, New York: Die Gerichtszeichnung zeigt die Reaktion des US-Rappers Sean «Diddy» Combs, nachdem er vor dem Bundesgericht in Manhattan wegen Prostitutionsdelikten verurtei ...
So reagiert Sean Combs auf das Urteil laut eines Gerichtszeichners.Bild: Elizabeth Williams/AP/dpa

Bleibt nun die Frage, warum der Rapper in den schwerwiegendsten Punkten nicht für schuldig gesprochen wurde. Der Medienanwalt erklärt:

"Im US-Strafrecht gilt der Maßstab 'beyond a reasonable doubt', also eine sehr hohe Beweislast. Dies soll sicherstellen, dass eine Verurteilung nur dann erfolgt, wenn die Schuld des Angeklagten eindeutig bewiesen ist, und zwar ohne Raum für begründete Zweifel. Bleiben den Geschworenen aber Restzweifel, so müssen sie – vereinfacht gesagt – freisprechen."

Im Fall Combs sei die Jury offenbar nicht vollends überzeugt, dass sich Combs unter anderem des Menschenhandels und der organisierten Kriminalität schuldig gemacht habe, gibt Solmecke zu verstehen. "Hier hat die Verteidigung im Laufe des Prozesses erfolgreich Zweifel gesät", betont er.

Diddy-Prozess wäre in Deutschland anders ausgegangen

Christian Solmecke stellt abschließend fest, wie das Urteil hinsichtlich des US-amerikanischen Rechtssystems zu verstehen ist. "Es zeigt vor allem nochmals eindrücklich, dass sich das US-Rechtssystem in zahlreichen Punkten fundamental von unserem in Deutschland unterscheidet", sagt er.

Zudem merkt Solmecke an: "Gerade das Rechtsinstitut der 'Jury' im US-Strafverfahren ist komplex und zeigt immer wieder auch die Schwächen des Systems aus Laienrichtern auf."

Der Grund: "Eine starke Verteidigung, die es schafft, Zweifel an der Unschuld des Mandanten zu säen, kann einen Freispruch erringen, obwohl die Beweislage eigentlich erdrückend ist." Dies lasse sich letztlich auch auf den Fall Sean Combs übertragen.

Christian Solmecke legt dar: "Im Fall Combs hat die Verteidigung immer wieder hervorgehoben, dass Combs zwar kein netter Mann sei, aber ein Verbrecher sei er deswegen nicht und schon gar nicht der Chef einer kriminellen Bande." Und weiter:

"Auch habe er Frauen geschlagen und getreten, diese aber nie gezwungen, etwas gegen ihren Willen für ihn zu tun. So habe es, laut Verteidigung, den Frauen immer freigestanden zu gehen. Dies aber hätten sie aus Liebe nicht getan."

Darüber hinaus führt er über das Anwaltsteam von Sean Combs aus: "Diese konsequente Darstellung hat am Ende dazu geführt, dass die Jury Combs nicht ohne Zweifel als schuldig ansah. In Deutschland, da bin ich mir sicher, wäre der Fall anders ausgegangen."

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