Transparenzhinweis
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Der einst gefeierte Musikmogul Sean Combs, besser bekannt als Diddy, steht derzeit in den USA vor Gericht. Die Vorwürfe gegen den 55-Jährigen wiegen schwer – sie reichen von sexueller Ausbeutung bis hin zu organisiertem Verbrechen.
Für die Öffentlichkeit ist es ein Fall, der zutiefst erschüttert, denn Combs galt über Jahrzehnte als eine der einflussreichsten Figuren im internationalen Musikgeschäft.
Die wichtigsten Entwicklungen der aktuellen Prozesswoche sind hier zusammengefasst. Einen Überblick über alle Anklagepunkte gegen Sean Combs gibt es am Ende des Artikels.
Der Prozess um Sean Combs befindet sich in den letzten Zügen. Am 26. Juni durfte die Staatsanwalt noch einmal das Wort ergreifen. In einem eindringlichen Schlussplädoyer mahnte die Anklage laut "AP News", der Musiker habe über Jahrzehnte hinweg "ein Verbrechen nach dem anderen begangen".
"Das hört jetzt auf", betonte die stellvertretende US-Staatsanwältin Christy Slavik und fuhr fort: "Es ist Zeit, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist Zeit für Gerechtigkeit. Es ist Zeit, den Angeklagten schuldig zu sprechen."
In den vergangenen Wochen habe die Öffentlichkeit – und allen voran die Jury – eine Menge über Sean Combs und dessen Machenschaften erfahren. So sei er "der Anführer einer kriminellen Vereinigung", der kein Nein akzeptiere.
Die Verteidigung wird am Freitag (27. Juni) ihr Schlussplädoyer halten, gefolgt von einem abschließenden Gegenplädoyer der Staatsanwaltschaft.
Am Mittwoch, dem 25. Juni, traf sich laut "USA Today" die Staatsanwaltschaft, Verteidigung und das Gericht zu einer Konferenz, um die Anweisungen für die Geschworenen festzulegen, bevor diese entweder Ende der Woche oder ab dem 30. Juni mit der Beratung beginnen.
Die US-Staatsanwälte deuteten an, sie würden die Anweisungen für die Beratung der Jury "straffen", indem sie einige ihrer Punkte bezüglich organisierter Kriminalität im Zusammenhang mit versuchter Brandstiftung und Entführung fallen lassen.
Im Prozess um den Musikmogul kam es am Dienstag zu einem der wohl wichtigsten Verhandlungstage. So schloss die Staatsanwaltschaft die Befragung ihrer Zeug:innen nach rund sechs Wochen offiziell ab. Insgesamt 34 Menschen hatten im Fall um die mutmaßlichen Sexualstraftagen des Weltstars ausgesagt.
Auch das Anwaltsteam von Sean Combs kam laut "BBC" an diesem Tag noch einmal zum Zuge. Zunächst forderte Diddys Verteidigerin Alexandra Shapiro seinen Freispruch in allen fünf Anklagepunkten – mit der Begründung, die Staatsanwaltschaft habe keine handfesten Beweise für die erhobenen Vorwürfe vorgelegt.
Anschließend präsentierte das Team einen kurzen Fall und legte weitere Textnachrichten vor, um zu untermauern, dass die Freundinnen von Combs freiwillige Teilnehmerinnen an sexuellen Begegnungen mit ihm waren, die als "Freak-Offs" bezeichnet werden.
Einer kam dabei jedoch wie bereits erwartet nicht zu Wort: Sean Combs selbst. Statt zu seiner Verteidigung auszusagen, nutzte er den Moment lediglich dafür, sich persönlich bei Richter Arun Subramanian zu bedanken. Dieser habe "einen exzellenten Job" gemacht.
Der Prozess gegen Sean Combs läuft seit dem 12. Mai 2025. Insgesamt ist dieser auf acht Wochen angesetzt, sodass das Ende des Verfahrens inzwischen naht.
An Prozesstag 28 widmete man sich erneut den sogenannten "Freak Offs". Wie unter anderem "The Guardian" berichtet, bekam die Jury noch einmal ein Dutzend Clips der Sexpartys des Musikmoguls zu Augen.
Die stellvertretende US-Staatsanwältin Maurene Comey bezeichnete die meist ein- oder zweiminütigen Videos als "explizit". Im Gerichtssaal machte sie diese daher mithilfe von Kopfhörern nur für die Jury, die Staatsanwaltschaft, die Verteidigung und Combs selbst zugänglich.
Der Spezialagent der US-Heimatschutzbehörde, Joseph Cerciello, sagte daraufhin vor dem New Yorker Gericht aus, er habe "mehrere Stunden" solcher Videos überprüft.
Laut übereinstimmender Medien-Berichte sind darin Sean Combs, seine Ex-Freundin, die unter dem Pseudonym Jane aussagte, und ein männlicher Escort zu sehen.
Bereits in der vergangenen Woche nutzte die Verteidigung Combs' einige Clips der Orgien in eigener Sache. So habe man den Geschworenen beweisen wollen, dass es sich damals um einvernehmlichen Sex handelte.
Im September 2024 wurde bekannt, dass die US-Justiz gegen Sean "Diddy" Combs wegen mutmaßlicher Beteiligung an einem umfassenden Netzwerk sexuellen Missbrauchs ermittelt. Ihm wird unter anderem Menschenhandel zum Zweck der Prostitution und die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Außerdem soll er Frauen und Männer über Jahre hinweg dazu gezwungen haben, an sogenannten "Freak Offs" – also exzessiven Sexpartys – teilzunehmen. Das dabei gefilmte Videomaterial habe er zu Erpressungszwecken genutzt.
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Sollte er in diesen Punkten schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Combs und sein Anwaltsteam haben bislang jedoch vehement auf "nicht schuldig" plädiert und sämtliche Anschuldigungen strikt zurückgewiesen.