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Die neuesten Aussagen von Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot sorgen für Wirbel. Im Juni 2022 war sie zu Gast in der Talkshow von Markus Lanz. In einem kürzlich erschienenen Interview mit Petra Führich sagte sie mit Blick auf ihren damaligen Auftritt in der ZDF-Sendung, dass sie sich aufgrund dessen Genitalherpes eingefangen habe: "Ich bin aus der Sendung raus und hatte tatsächlich einen Herpes an der Scheide. Ich hatte einen absoluten Hautausschlag, was auch zeigt, dass es zum Teil eine männliche Brutalität war."
Und weiter: "Ich bin am nächsten Tag zu einer Gynäkologin, die hat mir gesagt, so etwas hätte sie noch nicht gesehen. Die hat das fotografiert fürs Lehrbuch." Doch ist es wirklich möglich, dass Guérot aufgrund der Sendung einen Genitalherpes bekam? Dazu meldet sich jetzt Mandy Mangler, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe vom Vivantes Klinikum Berlin, gegenüber watson zu Wort.
Gynäkolin Mandy Mangler sagt mit Blick darauf, ob sich die Reaktion des Körpers auf die Situation in der Talkshow zurückführen lässt, Folgendes: "Der Besuch bei 'Markus Lanz' kann keinen Genitalherpes verursachen. Der Besuch kann aber einen Genitalherpes wieder hervorrufen. Genitalherpes wird durch das Herpes simplex Virus Typ 2 ausgelöst, ist sehr ähnlich wie Lippenherpes, das vom Typ 1 ausgelöst wird."
Zudem merkt sie an: "Genitalherpes ist oft unangenehmer und betrifft die Vulva und Vagina. Dort bilden sich schmerzhafte Bläschen. Charakteristisch für die Erkrankung ist, dass sie immer wieder auftreten kann. Es gibt dann bestimmte Auslöser dafür. Der Besuch bei 'Markus Lanz' schien in diesem Fall auslösend für ein erneutes Auftreten der Erkrankung gewesen zu sein."
Gegenüber watson spricht die Gynäkologin auch über ihre eigenen beruflichen Erfahrungen mit solch einem Fall.
Mangler erklärt: "Mit ähnlichen Fällen habe ich immer wieder zu tun, das ist ähnlich wie bei Lippenherpes – dass Menschen sich ekeln und dann ein Lippenherpes entsteht. Bestimmte Auslöser können den Virus also unterstützen." Mit einem Augenzwinkern merkt sie schließlich an: "Meist ist dies aber multifaktoriell, das heißt, nicht jeder, der zu Markus Lanz geht, muss in Zukunft Genitalherpes befürchten."
Die Ex-Uni-Professorin Guérot sorgte bei "Markus Lanz" im Übrigen mit ihren Aussagen zum Ukraine-Krieg für Aufsehen. Sie sagte, dass dieser "längst ein globaler Stellvertreterkrieg" zwischen den USA und Russland oder der Nato und Russland sei. Die Bonner Friedrich-Wilhelm-Universität distanzierte sich von ihr, auch in der Show hatte sie Gegenwind bekommen.
Das ZDF antwortete auf watson-Anfrage zu den Anschuldigungen, die Guérot erhebt, lediglich: "Das kommentieren wir nicht."
