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Royals: Experte verteidigt König Charles' Entscheidung für umstrittenen Arzt

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Charles hat eine fragwürdige Entscheidung getroffen.Bild: AP / Dita Alangkara
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Royal-Experte verteidigt Charles' Entscheidung für umstrittenen Arzt

08.02.2024, 17:34
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Seit die Nachricht von Charles' Krebserkrankung öffentlich wurde, gibt es jeden Tag neue Schlagzeilen rund um die Gesundheit des Königs. Der Palast selbst hält sich mit Informationen zu dem Thema zurück, offiziell bestätigte das Königshaus lediglich, dass Charles an Krebs erkrankt ist. Genaue Angaben zur Form der Erkrankung gab es allerdings nicht.

Doch seit die Diagnose öffentlich wurde, steht eine Person ganz besonders im Fokus: Dr. Michael Dixon. Er ist der Chef des Medizinstabs des Königs. Auch, wenn er nicht Charles' Leibarzt ist, dürfte ihm nun eine besonders große Rolle zukommen. Doch der Mediziner ist nicht unumstritten. Die Kritik an ihm ging sogar so weit, dass der Palast sich nach seiner Ernennung zu einem Statement gezwungen sah, um ihn zu verteidigen.

Gegenüber watson schätzt der Royal-Experte Jürgen Worlitz Dr. Michael Dixon ein.

Royals: Charles' Arzt teilt kontroverse Meinung

Charles ernannte Dixon zum Chef des medizinischen Stabes des königlichen Haushalts. Das sorgte für einige Kritik, denn Dixon fiel immer wieder als Verfechter alternativer Heilmethoden und von Homöopathie auf.

In einem seiner Papiere schrieb er laut der "Times", es gebe "Zahlen, die darauf hinweisen, dass die Erfolge von Homöopathie echt sein könnten". Er fuhr fort: "Es stimmt nicht, dass die Wissenschaft bewiesen hat, dass Homöopathie nicht mehr als ein Placebo sei." Als Beleg führte er ein Experiment an, bei dem es darum ging, indische Kräuter, die stark mit Alkohol verdünnt wurden, Brustkrebszellen vernichten könnten.

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Durch das "College of Medicine", das allerdings eine Aktivist:innengruppe und keine medizinische Facheinrichtung ist, setzte er sich dafür ein, dass die Kosten von nicht-traditionellen Behandlungsmethoden durch den NHS abgedeckt werden sollten. "Beweisbasierte Medizin ist nicht die allumfassende Lösung, als die sie dargestellt wird", sagte er laut der "Times".

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König Charles muss wegen seiner Krebserkrankung kürzertreten.Bild: PA / Samir Hussein

Royal-Experte teilt Vermutung zu Charles' Arzt Dixon

Dass Charles sich für den der Homöopathie zugewandten Dixon entschieden hat, überrascht den Royal-Experten Jürgen Worlitz nicht. "Charles hat sich einen Arzt gesucht, der auch auf dem Gebiet eine Kapazität ist. Ich sage 'auch', da er sicherlich auch ein guter Allgemeinmediziner sein wird, erklärt er im Interview mit watson.

Für Charles ist laut Worlitz auch ein anderer Faktor bei seinem Arzt besonders wichtig: Vertrauen. "Da gehört nicht nur das Medizinische dazu, da gehört auch das Stillschweigen dazu, die Diskretion, dass vorher nichts durchsickert", ist der Experte überzeugt. Für welche Behandlungsmethode man sich letztlich entscheide, sei immer Sache des Patienten. "Da ist ein bisschen Glaube, Liebe, Hoffnung dabei, aber auch der Einsatz der chemischen Keule, je nachdem, auf was man vertraut", meint Worlitz.

Worlitz vermutet, dass der Mediziner auch in einem anderen Punkt für Charles eine wichtige Rolle spielen könnte. "Manchmal ist auch eine gute mentale Ausgangsposition nicht schlecht bei einer Erkrankung wie zum Beispiel Krebs."

Deswegen könnte vor allem das für Charles eine große Rolle spielen. "Wenn er einen Arzt hat, den er jederzeit konsultieren kann, den er jederzeit fragen kann, dann ist das ein Beruhigungsfaktor. Das stärkt einen", gibt der Experte zu bedenken.

Palast verteidigt Michael Dixon

Nachdem Kritik an dem Mediziner aufgekommen war, schaltete sich sogar der Palast ein. Wie die "Times" schreibt, erklärte der Hof:

"Dr. Dixon glaubt nicht, dass Homöopathie Krebs heilen kann. Er vertritt den Standpunkt, dass komplementäre Therapien neben konventionellen Behandlungen eingesetzt werden können, sofern sie sicher, angemessen und evidenzbasiert sind."

Wie der "Telegraph" berichtet, sagte der Palast außerdem, dass Dixon vom Privateinkommen des Königs und "nicht aus öffentlichen Geldern" bezahlt wird. Sein Honorar decke lediglich Reisekosten und Ausgaben ab. "Es gibt kein Geheimnis um seine Ernennung. Es ist nicht notwendigerweise der Fall, dass diese Ernennungen öffentlich gemacht werden", hieß es weiter.

Ist König Charles beeinflussbar?

Die Befürchtung, dass Charles sich von dem Mediziner gewisse Therapieformen ausreden lassen könnte, teilt Jürgen Worlitz nicht. Er sagt:

"Ich glaube nicht, dass Charles jemand ist, der sich abraten lässt. Dazu sind die Royals einfach zu multigebildet."

Gerade in dieser Phase der Krankheit würde Charles ohnehin jede Menge Ratschläge von verschiedenen Leuten bekommen, ist Worlitz überzeugt. Es ist für ihn also unwahrscheinlich, dass Charles sich von einer Person besonders beeinflussen lässt.

Außerdem gibt Worlitz zu bedenken, dass niemand weiß, wie Charles' Behandlung im Detail aussieht. "Wir wissen eigentlich nur, dass Charles ein Naturfreak ist, der auf das Grüne steht, der auf alternative Anbaumethoden bei Getreide, Gemüse und Obst Wert legt", sagt er.

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Adelsexperte Jürgen Worlitz sieht in Charles' Chefmediziner keine Gefahr für die Gesundheit des Königs.Bild: privat

Dixons umstrittene Entscheidungen

Doch nicht nur wegen seiner Ansichten zum Thema Homöopathie und Krebsbehandlung ist Dixon umstritten. Auch in anderen Gebieten vertritt er eigenwillige Ansichten. So verschrieb er bereits Teufelskralle gegen Schulterschmerzen und lud einen Heiler in seine Praxis ein, um chronisch kranke Patient:innen zu behandeln, berichtet der "Guardian".

Dort meldete sich auch Edzard Ernst zu Wort, emeritierter Professor an der Universität von Exeter. Zwar könne "der König ernennen, wen er will", sagte er, aber "beim Thema Gesundheitsvorsorge scheint er oft Menschen zu bevorzugen, die dubiose Therapien unterstützen".

Durch Charles' Krebserkrankung hat das Thema, das im vergangenen Jahr noch einmal hochkochte, nun erneut an Brisanz gewonnen. Stand jetzt ist aber nicht abszusehen, dass Charles sich für einen anderen Chefmediziner entscheidet.

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