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"Bird Box: Barcelona": Warum es kein Sequel ohne Sandra Bullock braucht

Nach fünf Jahren gibt es ein Sequel des Netflix-Hits.
Nach fünf Jahren gibt es ein Sequel des Netflix-Hits.Bild: ANDREA RESMINI/NETFLIX © 2022
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"Bird Box: Barcelona": Warum ein Sequel ohne Sandra Bullock nicht gebraucht wird

14.07.2023, 17:49
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Fünf Jahre, nachdem Netflix mit "Bird Box" einen seiner erfolgreichsten Filme aller Zeiten veröffentlichte, steht mit "Bird Box: Barcelona" dessen Sequel in den Startlöchern. Wir erinnern uns: In Susanne Briers Horrorthriller muss Malorie, gespielt von Hollywood-Star Sandra Bullock, sich und ihre Kinder vor mysteriösen Kreaturen retten, durch deren schieren Anblick die Menschen reihenweise Suizid begehen.

Das Original bekam gemischte Kritiken, wurde jedoch laut Netflix bereits innerhalb der ersten Woche nach Erscheinen von mehr als 45 Millionen Accounts gestreamt. Dieser Erfolg dürfte insbesondere der schauspielerischen Leistung von Bullock zu verdanken sein, die den Film trotz der eher unoriginellen Geschichte sehenswert und mitreißend machte – und nebenbei die Vorlage für haufenweise Memes bot, durch die "Bird Box" zum Social-Media-Hit wurde.

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"Bird Box: Barcelona" knüpft auf den ersten Blick an Vorgänger an

"Bird Box: Barcelona" der Regisseure und Brüder Àlex und David Pastor hat nun zwar keine Sandra Bullock mehr, an ihre Stelle tritt jedoch der spanische Schauspieler Mario Casas, der sich in der spanischsprachigen Welt durch Filme wie "Drei Meter über dem Himmel" und "Ich steh auf dich" einen Namen machte. Ähnlich wie Bullock soll er als liebendes Elternteil im Alleingang durch die Ereignisse in "Bird Box: Barcelona" tragen. Doch so viel vorab: Die zähe Handlung kann er leider nicht wettmachen.

Der Film knüpft mit einer vermeintlich rührenden Vater-Tochter-Szene im postapokalyptischen Barcelona an die Ereignisse von "Bird Box" an. Sebastián, gespielt von Casas, und seine Tochter Anna versuchen, beim Rollschuhfahren zu vergessen, dass es durch die Massen-Suizide keinen Strom, wenig Nahrung und kaum Überlebende gibt.

Um den Dämonen nicht ebenfalls zum Opfer zu fallen, gehen die Übriggebliebenen nur noch mit Augenbinde vor die Tür – bis auf eine Gruppe "Seher", die sich zwar beim Anblick der Wesen nicht das Leben genommen, jedoch den Verstand verloren haben und andere Menschen nun dazu zwingen wollen, sich den Kreaturen zu stellen.

Warum das Sequel nicht mit dem Original mithalten kann

So weit, so nah am Original. Nach ein paar Minuten Spielzeit kommt schließlich der Twist: Sebastián gehört selbst zu den Sehern, seit er durch den Tod seiner Frau und seiner Tochter traumatisiert wurde. Anna ist gar nicht bei ihm, sondern erscheint ihm als Vision, die ihn dazu manipuliert, anderen – wortwörtlich – die Augen zu öffnen und sie in den Suizid zu stürzen, um sie zu "erlösen". Sebastián schleust sich also in Gruppen von Überlebenden ein, nur um sie auf den ein oder anderen Weg in den Tod zu führen.

Und allein dadurch ist Casas im Vergleich zu Bullock in einer undankbaren Position: Im Gegensatz zur toughen Malorie, die alles tut, um ihre Kinder zu retten, fällt es schwer, mit dem wahnsinnigen Sebastián mitzufiebern. Doch zumindest das ändert sich, als er die Überlebende Claire kennenlernt und anfängt, an seiner Mission zu zweifeln. Denn sie kümmert sich um die junge Sofia, die ihre Mutter verloren hat und in der Sebastián schnell seine Tochter sieht – was in ihm langsam einen Sinneswandel anstößt.

Dass Sebastián im Laufe der Handlung an Sympathie gewinnt, reicht jedoch nicht, um "Bird Box: Barcelona" ähnlich sehenswert wie seinen Vorgänger zu machen. Denn bis auf beeindruckende Aufnahmen von Barcelona und einen Fanatiker in der Hauptrolle führt das Sequel wenig Neues ein, und zumindest Fanatiker:innen gab es schon in "Bird Box" zur Genüge.

Wieso Sandra Bullock in ihrer Rolle vermisst wird

Ein potenziell spannender Aspekt findet sich darin, dass die "Seher" von einem Priester geführt werden, der die tödlichen Kreaturen für gottesgleiche Wesen hält. Doch wenn das eine gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit Glauben und Religion darstellen soll, kommt dies definitiv zu kurz. Was übrig bleibt, ist das Gefühl, dass die Produktion damit nur ein viel diskutiertes Thema in den Film packen wollte.

Generell stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses Sequels – mal abgesehen davon, sich an einen erfolgreichen Film zu hängen und finanziell davon zu profitieren. Denn letztendlich guckt man die meiste Zeit dabei zu, wie die Charaktere den Dämonen entweder knapp entkommen oder sich auf brutale Weise das Leben nehmen. Wie im Original eben, nur ohne das Charisma von Bullock.

Und nein, auch im Sequel erfährt man nicht, wie die Kreaturen überhaupt aussehen. Sicherlich wird "Bird Box: Barcelona" trotzdem wieder viel gestreamt werden – doch dass das Sequel den Hit-Status vom Original erreichen wird, lässt sich bezweifeln.

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