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Heute im TV: Extrem emotionaler Liebesfilm, der hart kritisiert wurde

Taschentücher werden für diesen Film empfohlen.
Taschentücher werden für diesen Film empfohlen.Bild: Warner Bros.
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Tränen-Garantie heute im TV: Einer der traurigsten Filme der letzten 10 Jahre

Heute läuft ein Liebesdrama mit Starbesetzung im TV, das emotional trifft, aber ethisch polarisiert. Warum der Film berührt, und weshalb der Hashtag #MeBeforeEuthanasia eine wichtige Debatte ausgelöst hat.
11.08.2025, 05:3411.08.2025, 05:34
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In "Ein ganzes halbes Jahr" spielen Emilia Clarke ("Game of Thrones") und Sam Claflin ("Die Tribute von Panem") ein Paar, das sich unter ungewöhnlichen Umständen näherkommt. Die Geschichte berührt harte Themen und verhob sich teilweise daran. Heute läuft der Film im TV.

Darum geht es in "Ein ganzes halbes Jahr"

Die exzentrische Louisa Clark wird als Pflegekraft für den querschnittsgelähmten Will Traynor engagiert – einen ehemaligen Banker, der nach einem Unfall jeglichen Lebenswillen verloren hat. Zwischen beiden entwickelt sich eine tiefe Bindung, doch Will verfolgt einen drastischen Plan.

Warum lohnt sich "Ein ganzes halbes Jahr"?

"Ein ganzes halbes Jahr" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jojo Moyes und ist, rein handwerklich betrachtet, ein gefühlvoll inszeniertes Drama. Emilia Clarke verleiht ihrer Figur eine lebensbejahende Wärme, Sam Claflin spielt den innerlich gebrochenen Will mit Zurückhaltung und Würde.

Viele Zuschauer:innen loben die emotionale Wucht des Films – er rührt zu Tränen, ohne in pure Sentimentalität abzurutschen. Auf "Rotten Tomatoes" liegt die Zuschauerwertung bei soliden 73  Prozent, obwohl die Filmkritik mit 54  Prozent deutlich zurückhaltender urteilt.

Denn so sehr der Film emotional mitreißt, so problematisch empfinden viele Menschen mit Behinderung die zugrunde liegende Botschaft.

#MeBeforeEuthanasia – der Vorwurf einer gefährlichen Erzählung

Bereits vor Kinostart 2016 hagelte es Kritik: Behindertenaktivist:innen warfen dem Film vor, Suizid als nachvollziehbaren oder gar "edlen" Ausweg für Menschen mit Behinderung darzustellen. Die Botschaft sei klar: Lieber sterben als im Rollstuhl leben.

Der Hashtag #MeBeforeEuthanasia trendete bei Social Media. In einem viel beachteten Kommentar im "Guardian" kritisierte Frances Ryan, selbst Journalistin und körperlich eingeschränkt, den Film als Teil eines wiederkehrenden Erzählmusters, das das Leben mit Behinderung als grundsätzlich tragisch oder minderwertig darstelle.

Auch Deutschlandfunk Kultur bezeichnete die Prämisse des Films als "problematisch", weil sie ein sehr einseitiges Bild vermittle: Menschen mit Behinderung als Belastung und den Freitod als Erlösung. Dabei werden reale Lebensrealitäten und Perspektiven von Betroffenen kaum gezeigt oder gehört.

"Ein ganzes halbes Jahr" ist kein schlechter Film. Wer sich auf die Liebesgeschichte einlässt, wird zweifellos berührt. Doch wer genauer hinsieht, erkennt eine Erzählung, die dringend mehr Perspektivenvielfalt gebraucht hätte.

ProSieben zeigt "Ein ganzes halbes Jahr" am 11. August um 20.15 Uhr im Free-TV. Anschließend ist der Film auch bei Amazon und RTL+ in den kostenpflichtigen Flatrates abrufbar.

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