Vor über zwanzig Jahren wurde der erste "Harry Potter"-Film produziert, Schauspieler Tom Felton war von Anfang an dabei. Doch die Rolle des gemeinen Draco Malfoy tat ihm nicht ausschließlich gut, wie er jetzt verriet.
Im Interview mit dem "Guardian" packte Tom Felton über seine Kindheit als Schauspieler und Filmstar aus. Dabei erzählt er auch von seinen Unsicherheiten, von Problemen in der Liebe, verpassten Aktivitäten und wie es generell um seinen Ruhm stand.
In dem Gespräch offenbart der Brite, dass er damals im Gegensatz zu Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint ein relativ normales Leben gehabt habe. Da er keine der Hauptrollen besetzte, habe er lediglich einen Zeitplan gehabt, bei dem er abwechselnd einige Wochen in der Schule und anschließend einige Wochen am Set war. Trotzdem hatte die Rolle Auswirkungen auf seine Schulzeit und sogar sein Liebesleben:
Er habe auch gelegentlich Kommentare und Witze von seinen Freunden zu hören bekommen und durch die Dreharbeiten Schulausflüge und Partys verpasst. Ein "besonders beliebtes Kind" sei er nie gewesen.
An seinen Erfolg würde er sich zudem noch immer gewöhnen müssen, verrät der Schauspieler. Das läge wahrscheinlich daran, dass er als Kind nie wirklich ein Leben im Rampenlicht hatte:
Trotz der blondierten Haare sei er in all den Jahren nur äußert selten in der Öffentlichkeit angesprochen worden sein. Erst jetzt verändere sich das und das Interesse rund um seine Person nehme zu, berichtet Felton.
Außerdem betont Tom Felton, dass er nie sicher gewesen sei, dass er auch in allen Teile von "Harry Potter" mitspielen würde. Zu Beginn sei er nur für die ersten beiden Teile eingeplant worden. Später sei dann immer aufs Neue überprüft worden, ob er und seine Co-Stars für ihre Rollen noch jung genug aussehen würden. Film für Film sei das so weitergegangen, keiner von ihnen habe für zwölf Jahre unterschrieben.
Zudem habe er nie daran geglaubt, als Erwachsener weiterhin Schauspieler sein zu können. Er habe keine "zehn Seiten Dialog" schreiben müssen, um vorsprechen zu können. Es habe ausgereicht, "als rotziges Kind aufzutauchen" und richtig auszusehen, um die Rolle zu bekommen.
Letzten Endes gab es jedoch eine Person, die Felton immer wieder bestärkte. Schauspielkollege Jason Isaacs spielte nicht nur in all den Filmen Lucius Malfoy, den Vater von Tom Feltons Figur Draco, sondern soll diese Rolle auch hinter den Kulissen eingenommen haben.
Felton erinnert sich: "Es war eine enorm wichtige Beziehung für mich. Er hat nie wie ein Kind mit mir gesprochen und mir den Weg gezeigt". Von ihm wusste Felton später auch, was er für seine Karriere nach dem letzten Teil von "Harry Potter" tun musste:
Nachdem er diese Ratschläge befolgt hatte, erhielt Felton direkt im Anschluss die Rolle des Dodge in "Planet der Affen: Prevolution".
Tom Felton hat außerdem eine ganz genaue Theorie, weshalb er damals bei den "Harry Potter"-Castings ausgewählt wurde:
Die anderen Kinder hätten die Bücher zuvor gelesen und seien daher höchstwahrscheinlich anders an das Casting herangegangen. Er vermutet, dass Regisseur Chris Columbus wohl "dieses leichte Desinteresse und diese Arroganz" in ihm erkannte und ihn deshalb für Draco Malfoy besetzte.
(crl)