Episches Film-Doppel heute im TV – insgesamt gewannen sie 10 (!) Oscars
Christopher Nolan gilt als einer der bedeutsamsten Filmschaffenden unserer Zeit. Kaum jemandem gelingt so eindrucksvoll der Spagat zwischen Blockbuster-Spektakel und Komplexität.
Dabei probiert er sich in den verschiedensten Genres aus. Während "Oppenheimer" in die Kategorie Biopic fällt, ist "Dunkirk" ein aufwühlender Kriegsfilm. Heute Abend laufen beide Filme im TV.
Darum geht es in "Oppenheimer" und "Dunkirk"
"Oppenheimer" erzählt die Geschichte von J. Robert Oppenheimer (Cilian Murphy), dem US-amerikanischen Physiker, der als "Vater der Atombombe" gilt. Im Zentrum steht der Weg vom brillanten Wissenschaftler zum Leiter des streng geheimen Manhattan-Projekts, in dem während des Zweiten Weltkriegs die erste Atombombe entwickelt wurde.
Der Film zeigt, wie Oppenheimer zwischen wissenschaftlichem Ehrgeiz und politischem Druck in moralische Abgründe gerät, während die Welt auf eine neue Ära der Zerstörung zusteuert.
In "Dunkirk" hingegen geht es um die dramatische Evakuierung alliierter Soldaten aus Dünkirchen im Jahr 1940. Eingekesselt von der deutschen Wehrmacht versuchen Hunderttausende britische und französische Soldaten, vom Strand nach England zu entkommen. Dabei wird die Perspektive des jungen britischen Soldaten Tommy (Fionn Whitehead) eingenommen.
Die verschiedenen Facetten von Christopher Nolan
In "Dunkirk" experimentiert Nolan mit drei Zeitebenen (Land = eine Woche, Meer = ein Tag, Luft = eine Stunde), die sich im Finale verschränken. Dialoge sind knapp bemessen, Bilder und Musik tragen die Spannung. Der Film arbeitet mit unmittelbarer Bedrohung, das Publikum erlebt Panik, Enge und Hoffnungslosigkeit hautnah.
"Oppenheimer" hingegen setzt auf ein komplexes Geflecht aus Rückblenden, Verhören und subjektiven Perspektiven. Sprache, Dialog und innere Konflikte sind hier die treibenden Elemente. Das Drama entfaltet eine eher intellektuelle Spannung: Eine zweite "Explosion" ist moralisch und politisch, nicht visuell.
Welcher der beiden Filme besser ist, muss am Ende natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Geht es jedoch nach dem Abschneiden bei den Oscars, hat ein Kandidat klar die Nase vorn.
"Dunkirk" war achtmal nominiert und nahm am Ende drei Preise mit nach Hause – allerdings "nur" in den Nebenkategorien Bester Schnitt, Bester Ton und Bester Tonschnitt.
"Oppenheimer" dagegen räumte 2024 richtig ab und ergatterte sieben Preise. Unter anderem siegte er in den wichtigen Kategorien Bester Film, Beste Regie (Nolan), Bester Hauptdarsteller (Murphy) und Bester Nebendarsteller (Robert Downey Jr.).
"Oppenheimer" und "Dunkirk" laufen am 3. Oktober ab 20.15 Uhr hintereinander bei ProSieben. Beide Filme sind unter anderem bei Amazon als Kauf- und Leihtitel verfügbar.