Nicht verpassen: Der wohl kontroverseste Film 2017 fliegt bei Netflix raus
Ein Sommer in Norditalien, flirrende Hitze, Pfirsiche, Literatur, erste Blicke. In "Call Me by Your Name" entfaltet sich eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern – voller Sehnsucht, Zärtlichkeit und unausweichlichem Schmerz.
Der Film von Regisseur Luca Guadagnino, basierend auf dem gleichnamigen Roman von André Aciman, zählt zu den intensivsten Kinoerlebnissen der letzten Jahre, wurde aber auch kontrovers diskutiert. Netflix aber löscht das Drama bald aus seinem Angebot.
Darum geht es in "Call Me By Your Name"
Im Sommer 1983 verbringt der 17-jährige Elio (Timothée Chalamet) die Ferien mit seinen Eltern in einer alten Villa in Norditalien.
Elios Vater, ein Archäologieprofessor, lädt wie jedes Jahr einen Doktoranden ein – diesmal den 24-jährigen Amerikaner Oliver (Armie Hammer), der für einige Wochen im Haus wohnen und mitarbeiten soll. Für Elio ist dieser eine interessante Persönlichkeit.
Was zunächst als höflich-distanziertes Miteinander beginnt, wandelt sich langsam in ein intensives Verhältnis. Elio fühlt sich von Olivers Selbstbewusstsein, Intellekt und Ausstrahlung angezogen, weiß aber selbst nicht genau, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll.
Zwischen zaghaften Annäherungen, stillen Beobachtungen und unausgesprochenem Verlangen entwickelt sich eine emotionale Spannung, die beide herausfordert – bis sie sich schließlich nicht mehr dagegen wehren.
Kontroverse um "Call Me By Your Name"
"Call Me by Your Name" wurde nach seiner Premiere 2017 von Kritik und Publikum gefeiert, insbesondere wegen seiner ästhetischen Umsetzung, der sensiblen Inszenierung queerer Liebe und der schauspielerischen Leistungen von Timothée Chalamet und Armie Hammer.
Gleichzeitig löste der Film auch Debatten und Kritik aus. Ein zentraler Streitpunkt betrifft die Beziehung zwischen Elio und Oliver. Obwohl Elio im Film laut Handlung bereits volljährig ist (in Italien liegt die Schutzaltersgrenze bei 14 Jahren), kritisierten einige das Machtverhältnis und die Altersdynamik.
Sie warfen dem Film vor, eine Beziehung zu romantisieren, die aus heutiger Sicht problematisch erscheinen kann – vor allem im Hinblick auf Einvernehmlichkeit und emotionale Reife. Andere Stimmen betonten, dass der Film den inneren Konflikt Elios durchaus ernst nimmt und mit großer Sensibilität erzählt ist.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat dazu bei Netflix die Gelegenheit – allerdings nur noch bis einschließlich dem 30. November 2025. Am Tag darauf fliegt das Liebesdrama aus dem Programm.
