Kaum zu glauben, aber wahr: Der Kult um den Horror-Thriller "Ma" lebt weiter und Oscarpreisträgerin Octavia Spencer wird erneut in ihre abgründige Rolle als Sue Ann schlüpfen.
Der erste Teil drehte sich um eine zurückgezogen lebende Frau in einer Kleinstadt in Mississippi, die sich auf verstörende Weise mit einer Gruppe Jugendlicher anfreundet. Regisseur Tate Taylor, der bereits beim Original Regie führte, soll auch beim Sequel wieder mit an Bord sein.
Er und Spencer verbindet eine langjährige kreative Zusammenarbeit – unter anderem beim preisgekrönten Drama "The Help".
Wie das Studio Blumhouse bei Instagram bestätigt, ist eine Fortsetzung zum Film aus dem Jahr 2019 offiziell in Arbeit. Schon 2021 hatte Taylor gegenüber "Entertainment Weekly" durchblicken lassen, dass er über eine Fortsetzung nachdachte
Statt als Tierarzthelferin könnte Sue Ann dieses Mal als Maklerin auftreten, die Menschen bei Hausbesichtigungen ermordet.
Seine Idee: Eine schwarze Serienmörderin im Pazifischen Nordwesten, die gezielt weiße Hauskäufer ins Visier nimmt. "Das ist ungefähr so weit, wie ich bisher bin", sagte er damals mit einem Augenzwinkern.
Der erste Film, ebenfalls produziert von Blumhouse, entwickelte sich nach seiner Veröffentlichung im Mai 2019 zu einem viralen Phänomen.
Bei Social Media erlebte "Ma" ein überraschendes Nachleben: Memes, Fan-Edits und absurde Fotomontagen, in denen Spencer als Sue Ann in andere Filmwelten montiert wurde, machten die Runde.
Für Spencer war "Ma" ein besonderer Schritt in ihrer Karriere. In Interviews betonte sie, dass sie bewusst nach einer Rolle suchte, die nicht dem typischen Klischee Schwarzer Nebenfiguren im Horrorgenre entspricht. "Ich wollte ein Zeichen setzen", sagte sie damals.
Umgekehrt wurde dem Film mitunter jedoch sehr wohl vorgeworfen, Stereotype zu bedienen. Die Autorin Isabella L. Price äußerte sich dazu ausführlich in einem Essay auf "Medium".
Schon früh empfindet die Protagonistin Maggie demnach ein diffuses Unbehagen gegenüber Ma. Dieses Unbehagen wird nicht durch eine konkrete Bedrohung ausgelöst, sondern entsteht allein durch Mas freundliches, aber "unangemessenes" Verhalten – eine mittelalte Schwarze Frau, die Kontakt zu weißen Teenagern sucht.
Diese Inszenierung erinnert laut Price an ein altbekanntes rassistisches Bild: das der "verrückten, wütenden Schwarzen Frau", deren Zorn nicht als berechtigt, sondern als gefährlich und irrational dargestellt wird.
Während Wut bei weißen Frauen im Horrorgenre oft ein Akt der Selbstermächtigung ist, signalisiert Mas Wut dem Publikum: Jetzt wird es gefährlich.
Schwarze Frauen haben kulturell nie das "Privileg der Wut" gehabt, hält die Autorin fest. Sobald sie emotional reagieren, gelten sie als Bedrohung, nicht als Opfer oder Kämpferinnen. In "Ma" werde genau dieses Vorurteil genutzt, um Spannung zu erzeugen.