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Netflix: US-Pentagon kritisiert Thriller "A House of Dynamite"

Dieser Thriller bewegt das Netflix-Publikum.
Dieser Thriller bewegt das Netflix-Publikum.Bild: Netflix
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Der umstrittenste Netflix-Film des Jahres: US-Pentagon schaltet sich ein

Ein nuklearer Albtraum über Chicago, Versagen der Raketenabwehr – ein fiktives Szenario, das dem US-Militär so gar nicht schmeckt. Der neue Netflix-Thriller "A House of Dynamite" bringt das Pentagon in Erklärungsnot.
28.10.2025, 09:5028.10.2025, 09:50

Nur wenige Produktionen haben dieses Jahr so starke Diskussionen ausgelöst wie der neue Film von Thriller-Spezialistin Kathryn Bigelow, der seit dem 24. Oktober weltweit gestreamt werden kann.

In der Hauptrolle: Eine Interkontinentalrakete mit Nuklearsprengkopf, die auf die USA zurast und von der milliardenschweren Raketenabwehr nicht gestoppt werden kann.

Die Oscar-Preisträgerin ("The Hurt Locker") inszeniert einen nervenaufreibenden Wettlauf gegen die Zeit, inklusive technischer Pannen und verfehlter Abfangversuche. Die Handlung ruft jetzt sogar das Pentagon auf den Plan.

US-Militär widerspricht Darstellung in Netflix-Thriller

Wie das US-Medienhaus "Bloomberg" berichtet, hat die Missile Defense Agency (MDA) intern scharfe Kritik geäußert. In einem internen Memo, das der Redaktion vorliegt, wird vor allem die Darstellung der Abwehrsysteme als unzutreffend kritisiert.

Wörtlich heißt es, die gezeigten Szenen unterschätzen "die tatsächlichen Fähigkeiten der USA" erheblich.

Im Film wird die Erfolgsquote der Abfangsysteme mit lediglich 61 Prozent beziffert – ein Detail, das aufhorchen lässt. Die realen Systeme, so die MDA, hätten in über zehn Jahren Tests eine "100-prozentige Trefferquote" erreicht.

Auch die im Film genannten Kosten von 50 Milliarden Dollar für ein angeblich fehlerhaftes System werden als überzogen dargestellt. Die Behörde betont, hohe Ausgaben seien angesichts der potenziellen Folgen eines Atomangriffs gerechtfertigt.

Expertin ordnet "A House of Dynamite" ein

Doch es regt sich auch fachliche Kritik. Die Physikerin Laura Grego von der US-Denkfabrik Union of Concerned Scientists erklärt gegenüber "Bloomberg", dass reale Tests "deutlich komplexere Szenarien" abbilden und die Erfolgsquote dort weit unter den offiziellen Angaben liege.

Die im Film dargestellte Bedrohung sei dagegen ein "einfaches Szenario". Ein gezielter Erstschlag mit nur einer Rakete sei in der Realität kaum zu erwarten.

Dabei ist es nicht nur die Handlung, sondern auch die Inszenierung, die am Film polarisiert. So wird die Atomdetonation in "A House of Dynamite" zwar als Fakt dargestellt, die Katastrophe aber nicht bildlich gezeigt.

Der Thriller ist Kathryn Bigelows erster Spielfilm seit acht Jahren und schon ist ihr die Aufmerksamkeit von allen Seiten sicher. Wie auch immer man "A House of Dynamite" bewertet: Feststeht, dass die Produktion einen Nerv trifft.

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