Kriegsfilme sind naturgemäß harte Kost und daher nicht bei allen beliebt. Hin und wieder aber sind sich Publikum und Filmkritik bei einem Genre-Beitrag weitgehend einig.
Der Fall ist das zum Beispiel bei "Herz aus Stahl" aus dem Jahr 2014 von David Ayer. Der Blockbuster setzt nicht nur auf blutigen Realismus, sondern geht auch emotional an die Substanz.
Die Handlung spielt im April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Mittelpunkt steht ein amerikanischer Sherman-Panzer mit dem Spitznamen Fury und seine fünfköpfige Besatzung unter der Führung des kampferprobten Don "Wardaddy" Collier (Brad Pitt).
Die Truppe kämpft sich durch das zerstörte Nazi-Deutschland – erschöpft, zermürbt und mit einem klaren Ziel: den Vormarsch der Alliierten zu sichern.
Nachdem ein Crew-Mitglied gefallen ist, stößt der junge und unerfahrene Soldat Norman Ellison (Logan Lerman) zur Einheit. Er wird mit der brutalen Realität des Krieges konfrontiert und muss sich in der rauen Umgebung behaupten.
Zwischen ihm und dem harten, aber väterlichen Wardaddy entwickelt sich eine besondere Beziehung.
Norman ist jung, sensibel und völlig unvorbereitet auf das, was ihn erwartet. Seine Aufgabe besteht eigentlich darin, Funksprüche zu schreiben. Doch bald greift er zur Waffe – aus Angst, aus Zwang, aus Not.
Der Film macht keinen Hehl daraus, wie brutal die Realität des Krieges sein kann: Es gibt keine Ehre, keine Helden. Gefangene werden erschossen, Zivilisten ignoriert, Menschlichkeit wird als Schwäche gesehen.
Gerade in diesem Umfeld entfaltet Logan Lermans Darstellung ihre volle Wirkung. Der Schauspieler, bekannt aus den "Percy Jackson"-Filmen und "Vielleicht lieber morgen", bringt eine Verletzlichkeit mit, die man in Kriegsfilmen selten so ausgeprägt sieht.
Seine Figur ist kein Soldat, sondern ein Kind, das gezwungen wird, Teil eines Systems aus Gewalt und Verrohung zu werden. Man spürt förmlich, wie seine Unschuld mit jeder Szene weiter zerbricht.
Im Gegensatz zu anderen jungen Filmfiguren in Kriegsfilmen – etwa Tom Hanks als Lehrer in "Der Soldat James Ryan" oder Andrew Garfield in "Hacksaw Ridge" – fehlt Norman jede Form von Schutzmechanismus. Er ist überfordert, hilflos, zutiefst menschlich.
Und genau deshalb wirkt "Herz aus Stahl" so nach: Das Publikum erlebt das Grauen nicht nur visuell, sondern emotional – durch die Augen eines Jungen, der viel zu früh erwachsen werden muss.
Tatsächlich erfreut sich der Film großer Beliebtheit. Bei "Rotten Tomatoes" bringt er es auf einen starken Publikumsscore von 84 Prozent.
RTL Zwei zeigt "Herz aus Stahl" am 16. Mai zur Primetime um 20.15 Uhr. Darüber hinaus ist der Film bei mehreren Streaming-Diensten verfügbar, darunter MagentaTV und Amazon (Channel: Filmtastic).